Freilich erscheint vielen die Verbindungstechnik als Fachgebiet, etwa im Vergleich mit der Mikroelektronik oder mit Software, tendenziell wenig »sexy«. »Da könnten die Firmen noch etwas Imagearbeit leisten und aufzeigen, welch spannende Funktionen und Fragestellungen es rund um diese Technik gibt«, rät Schuh-Eder.
Zumal die Verbindungstechnik häufig nur ein Standbein von mehreren ist. Phoenix Contant zum Beispiel ist auch bekannt als Automatisierer und setzt stark auf 4.0: Die Digitalisierung in der Industrie zeige sich in den gesuchten Stellenprofilen für Ingenieure aller Studienrichtungen und Fachspezialisten. Kenntnisse in der Informatik und Softwareentwicklung spielen für die Blomberger zunehmend eine größere Rolle, so Pressesprecherin Eva von der Weppen. »Die gesuchten Profile haben im Hinblick auf die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 vermehrt einen Fokus auf die Bereich IT. Hier suchen wir neue Kollegen und Kolleginnen mit Kenntnissen in verschiedenen Programmiersprachen wie beispielsweise C# oder C++. Softwareentwickler, IT-Spezialisten und Ingenieure sind bei uns in vielen Bereichen gefragt und arbeiten an zukunftsfähigen Themen wie Cloud Engineering und IoT mit.«
Nach welchen Abschlüssen sucht Schuh-Eder Consulting häufig, wenn es um Besetzungen in der Steckverbinder-Branche geht? »Werkstoffaspekte, Oberflächenbeschichtung, Kontaktphysik etc. spielen dabei an der Schnittstelle von Mechanik zu Elektronik eine Rolle, so dass neben dem Elektrotechniker auch vor allem Mechatroniker stark gesucht werden«, erklärt sie.
So kann man als normaler Applikationsingenieur bereits nach kurzer Zeit um die 55.000 bis 60.000 Euro verdienen. Wer zusätzlich auch die Fähigkeiten für den Vertrieb mitbringt, kann finanziell in höhere Ränge vorstoßen. Florian Roth kennt einige wenige Kandidaten, die mit vier Jahren Berufserfahrung bereits an der 100.000-Euro-Schwelle kratzen, was Florian Roth allerdings als »teuer« und auch eher als »Ausnahme« bezeichnet.
Wer dahin will, sollte nach längstens 6 bis 12 Monate allerdings wissen, ob ihm der Kundenbesuch und das ständige Reisen liegt, erklärt Florian Roth von Adrian & Roth. Denn, so sagt auch Renate Schuh-Eder: »Einmal Vertrieb, immer Vertrieb« - der Weg zurück in die Entwicklung ist in der Regel dann nicht mehr möglich.
Ein Karrierespecial zum Thema ‘Verbindungstechnik’ mit Arbeitgeber-Übersicht finden Sie in Ausgabe 32 der Markt&Technik.