Microchip Technology

»Wir sind ein Broadliner für komplette System-Lösungen«

7. Dezember 2018, 9:30 Uhr | Iris Stroh
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

..."Lieferzeiten sind wirklich kurz"

Sie reduzieren die Geschwindigkeit, mit der Microchip andere Unternehmen übernimmt, also nicht?

Also nicht aufgrund strategischer Entscheidungen. Aber um ein Unternehmen kaufen zu können, sind drei Dinge entscheidend: Man muss den finanziellen Background haben, die Möglichkeiten auf der Management-Seite und einen Partner finden, der auch mitmachen will. Dazu kommen natürlich noch Faktoren, dass der Deal bezahlbar akkreditiv ist, dass das Produktspektrum unseres ergänzt etc.

Derzeit haben wir finanziell betrachtet, keine Möglichkeiten ein Unternehmen zu kaufen. Wir haben einen 12 Mrd. Dollar-Kredit aufgenommen, um die Übernahme von Microsemi zu finanzieren, die müssen wir zunächst einmal zurückzahlen. Wir haben aber auch auf der Management-Seite derzeit keine Kapazitäten offen, um eine weitere Übernahme durchführen zu können, weil die Übernahme von Microsemi noch nicht abgeschlossen ist. Und dementsprechend halten wir derzeit auch keine Ausschau nach weiteren Übernahmekandidaten.

In ein paar Jahren sieht es wieder anders aus, das Finanzpolster ist wieder aufgebaut und auch auf der Management-Seite stehen wieder Kapazitäten offen. Dann werden wir auch wieder einen entsprechenden Partner finden, der bereit ist „mit uns zu tanzen“.

Inwieweit stellt der Handelskrieg zwischen USA und China ein Problem für Microchip dar?

Wir produzieren weniger als 5 Prozent unserer Produkte in China, hier spielen die Zölle also keine große Rolle. Aber 30 Prozent unseres Umsatzes machen wir mit China. Wenn dortige Kunden diese Produkte nach USA exportieren, fallen Zölle an. Diese Zölle verunsichern unsere chinesischen Kunden, was sich immer negativ auf das Geschäft auswirkt.

Nicht alle glauben, dass sich der Handelskrieg negativ auswirkt…

Ich denke, dass nicht jeder CEO hierüber ehrlich reden möchte, aber ich glaube, dass dieser Handelskrieg alle negativ beeinflusst. Schauen Sie sich die Zahlen vieler Halbleiterhersteller an, sie sind alle deutlich zurückgefallen und das liegt am Handelskrieg. Auch wenn es viele Lagerstandsbereinigung nennen, diese Bereinigung ist auf den Handelsstreit zurückzuführen.

Wie sieht es mit Lieferengpässen bei Microchip aus?

Das Wachstum von 2017 hatte so keiner erwartet, wobei wir mehr Probleme mit den Atmel-MCUs hatten. Das frühere Management hatte nicht genügend Kapazitäten aufgebaut, wobei nicht die Frontend-Kapazitäten das größte Problem war, sondern Assembly und Test. Beispielsweise wurden Testprogramme für neue Produkte auf 20-Jahre-altem Equipment entwickelt, das wir nicht mehr kaufen konnten, um die Kapazitäten zu erweitern. Dadurch kam es zu Engpässen, aber das Problem ist gelöst, unsere Lieferzeiten sind wirklich kurz.


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