Halbleiterindustrie 2016

Wachstumsschwäche und billiges Geld treiben Konsolidierung

4. Dezember 2016, 20:32 Uhr | Gerhard Stelzer
Stephan zur Verth, Vorsitzender der Fachgruppe Halbleiter-Bauelemente im ZVEI-Fachverband Electronic Components and Systems: »Mit einem nahezu gleichgroßen Rückgang auf Dollarbasis von 4 Prozent geht der deutsche Halbleitermarkt 2016 voraussichtlich stärker zurück als der weltweit stagnierende Halbleitermarkt«.
© Elektronik

Der globale Halbleitermarkt war 2016 durch Stagnation und Konsolidierung geprägt. Das durchschnittliche Wachstum in der Halbleiterindustrie verlangsamte sich im Zeitraum von 2010 bis 2016 auf nur noch etwa 2 Prozent pro Jahr. Unternehmen suchen nach neuen Märkten oder Übernahmekandidaten.

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Der deutsche Halbleitermarkt schrumpft 2016 um 4,4 Prozent auf 11,4 Mrd. Euro, erklärte NXP-Mann Stephan zur Verth, der gleichzeitig Vorsitzender der Fachgruppe Halbleiter-Bauelemente im ZVEI-Fachverband Electronic Components and Systems ist, in München vor der Presse. »Mit einem nahezu gleichgroßen Rückgang auf Dollarbasis von 4 Prozent geht der deutsche Halbleitermarkt im laufenden Jahr voraussichtlich stärker zurück als der weltweit stagnierende Halbleitermarkt.« Im Jahr 2015 ergab sich aufgrund von Wechselkursschwankungen für Deutschland die kuriose Situation eines Wachstum von 8,3 Prozent auf Eurobasis bei gleichzeitigem ein Rückgang um 9,6 Prozent auf Dollar-Basis. 

Für 2017 rechnet zur Verth mit einem Inlands-Wachstum von gut 3 Prozent auf knapp 12 Mrd. Euro unter Zugrundelegung eines stabilen Euro/Dollar-Kurses. In der Region Europa/Naher Osten/Afrika (EMEA) zeigt der Halbleitermarkt im laufenden Jahr einen Umsatzrückgang von voraussichtlich 5 Prozent auf knapp über 32,5 Mrd. Dollar aus. 2014 lag das Marktvolumen von EMEA noch bei 37 Mrd. Dollar. Für 2017 stellt zur Verth eine Steigerung des Halbleitermarkts um 3 Prozent auf gut 33,5 Mrd. Dollar in Aussicht.

Halbleiterindustrie 2016 in Zahlen

Die Halbleiterindustrie korreliert mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP). 2016 kletterte das weltweite BIP 2,5 Prozent.
© ZVEI/WSTS
Die Halbleiterindustrie ist seit 2010 durch ein geschrumpftes Wachstum von nur mehr 2 Prozent gekennzeichnet.
© ZVEI/WSTS
Smartphones sind immer noch Treiber des Halbleitermarkts, aber mit 5 Prozent erheblich schwächer als in der Vergangenheit. Tablets und PCs setzen ihren Abwärtstrend fort. Die Automobilelektronik wächst stabil, 2016 mit +3 Prozent.
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