Dank Strategiewechsel?

ARM-IPO: 51 Dollar pro Aktie

14. September 2023, 6:38 Uhr | Heinz Arnold
© ipopba | stock.adobe.com

Vor dem IPO sprach ARM von einem signifikanten Strategiewechsel, um sich für den IPO wertvoller zu machen. Das hat offenbar geklappt.

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Denn mit 51 Dollar bewegt sich der Preis in der oberen Spanne des anvisierten Ausgabekurses von 47 bis 51 Dollar. Er bedeutet eine Bewertung von 54,5 Mrd. Dollar. Immerhin wäre das der größte Börsengang seit 2014, dem Jahr des IPOs von Alibaba. Und die Bewertung liegt deutlich über den 40 Mrd. Dollar, die Nvidia 2020 für die Übernahme geboten hatte, die Anfang 2022 scheiterte. Damit erhielte die SoftBank Group, die die britische ARM vor sieben Jahren für 32 Mrd. Dollar gekauft hatte, rund 5 Mrd. Dollar. Nach dem Börsengang behält SoftBank einen Atneil von 90 Prozent an ARM. 

Auch große Kunden, die auf Basis des ARM-IP ihre eigenen Chips entwickeln, sowie die Foundry TSMC wollen sich an ARM beteiligen. Dazu zählen Alphabet, die Mutter von Google, AMD, Apple, Intel, MediaTek und Samsung Electronics. Der Aufsichtsrat von TSMC hat zugestimmt, bis zu 100 Mio. Dollar in ARM zu investieren. Damit wolle TSMC laut eigenen Angaben sich selbst, den Kunden und allen Partnern in der Lieferkette Vorteile verschaffen. Insider gehen davon aus, dass die ARM-Kunden verhindern wollen, dass ARM von einem Wettbewerber zu 100 Prozent übernommen werden könnte.  

Für den Börsengang hatte ARM seine Strategie neu ausgerichtet. Bloomberg zitiert Rene Haas, CEO von ARM mit den Worten: »Wir haben eine signifikante Verschiebung unserer Strategie vorgenommen.«

Hatte das Unternehmen bisher IP für den Einsatz in Prozessoren und Controllern entwickelt, den ARM dann an verschiedene Prozessor- und Controller-Hersteller verkaufte – wie etwa an Qualcomm, die auf ARM-Basis Prozessoren für den Einsatz in Smartphones anbieten – werde man laut Haas künftig einen »Purpose-Built Approach« verfolgen. Das Unternehmen will jetzt auf die jeweils spezifischen Anforderungen unterschiedlicher Marktsektoren eingehen, etwa in den Bereichen der mobilen Geräte, des Cloud Computing, der Automotive-Industrie und im IoT-Umfeld. Denn ARM will nicht nur wie bisher IP-Blöcke zur Verfügung stellen, für die relativ geringe Lizenzgebühren anfallen, sondern komplette IC-Designs, auf deren Basis die Chips dann direkt in den Fabs gefertigt werden. Auf diese Weise könne das Unternehmen mehr Geld einkassieren und damit den Umsatz deutlich steigern. Allein im Cloud Computing könnte ARM damit den Umsatz in 2025 auf 28 Mrd. Dollar steigern, was ab diesem Jahr gerechnet einem durchschnittlichen Wachstum von 17 Prozent pro Jahr entspräche.


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