Microsoft-Event

Meilenstein für Microsoft, Enttäuschung für Entwickler

7. Oktober 2015, 15:37 Uhr | Joachim Kroll
Die neuen Windows-Phones lassen sich in der Docking-Station wie ein PC bedienen.
© Microsoft

Microsoft »veräppelt« sich immer mehr: Wie bei Apple standen bei der jüngsten Neuvorstellung nicht Software sondern neue Geräte im Mittelpunkt. Trotzdem ist die Software die wichtigste Komponente, wenngleich der Event für Geräteentwickler eine Enttäuschung gewesen sein dürfte.

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Zehn Wochen nach der Einführung von Windows 10 legte Microsoft nun nach: Mit der Vorstellung neuer Geräte wird nun klarer, wo das Unternehmen mit seiner neuen Software-Plattform hin will. Während bei Windows 10 die Wiederkehr des Startmenüs und die verbesserte Nutzung im Notebook- und Tablet-Modus im Mittelpunkt standen, geschah die Vorstellung der neuen Geräte ganz in Apple-Manier: Microsoft weitet seinen Gerätepark u.a. um ein eigenes Notebook aus und die Software spielte nur am Rande eine Rolle.

Wie es sich für ein amerikanisches Unternehmen gehört, wurde das Publikum gleich zu Anfang mit einer großen Ladung Erfolgsmeldungen bombardiert: Natürlich ist Windows 10 das erfolgreichste Windows „ever“ und läuft schon auf über 110 Millionen Geräten. Kein Wunder – für Privatkunden mit Windows 7 und 8 ist es ja kostenlos. Mit dem neuen Browser »Egde« wurden über 650 Milliarden Websites besucht, an die Sprachassistentin Cortana wurden eine Millarde Fragen gerichtet und mit den X-Boxen wurden 120 Jahre Spieldauer auf Windows-10-Geräte gestreamt. Beeindruckende Zahlen – die mangels Vergleichsdaten allerdings keine Aussagekraft haben, außer dass die X-Box ein »Time Killer« ist. Aber auch das ist für eine Spielkonsole nichts überraschendes.

Interessant hingegen war die Vorstellung der neuen Windows Phones Lumia 950 und 950XL und insbesondere deren Kombination mit einer Docking-Station, die aus den Telefonen de facto einen PC macht. Nun wird klarer, wo Microsoft mit seiner Windows-10-Plattform hin will und wie Universal Apps funktionieren.

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Die neuen Windows-10-Geräte

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Die Phones sind mit einem Sechs- oder Acht-Core-Prozessor ausgestattet, haben Displays mit 5,2 bzw. 5,7 Zoll Diagonale und einer Displayauflösung von über 500 dpi. Zwei Antennen sorgen dafür, dass das jeweils beste Signal ausgewählt wird, damit die Verbindung nicht verloren geht. Sie werden in den USA ab November zu Preisen von 549 bzw. 649 USD auf den Markt kommen. Außerdem soll es mit dem Lumia 550 noch eine einfachere Variante mit Quadcore-Prozessor für nur 139 USD mit gleicher Software geben, die wohl als »Einstiegsdroge« neue Nutzer in die Windows-Phone-Welt locken soll.


  1. Meilenstein für Microsoft, Enttäuschung für Entwickler
  2. Das Telefon, das zum PC wird

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