Und damit nimmt auch das Thema Open-Source-Hardware Fahrt auf. »Ich wage die Prognose, dass in 10 bis 15 Jahren Open-Source-Hardware das Geschäft dominiert«, betont Walter. »Es braucht dann aber immer noch Leute, die den Support machen – die ganze Linux-Welt lebt vom Support«, entgegnet Eder. »Zudem werden Dienstleistungen gefragt sein, die das Ganze dann auf den gewünschten Qualitätslevel bringen.« Eine Entwicklung, die sich für Karsten Kopka, Product Marketing Manager embedded boards & systems von Bicker Elektronik, schon länger abzeichnet: »Der Support, den wir leisten mussten, um ein Projekt zu gewinnen, ist schon in den letzten 10 bis 15 Jahren immer mehr geworden. Die Hardware bekommt man an allen Ecken, aber den Mehrwert, den der Kunde braucht, den müssen wir leisten.« – »Die richtige Auswahl und Zusammenführung der Hardware für die Kunden, die Beratung, auch bei den Geschäftsmodellen, da steckt momentan wahnsinnig viel Know-how drin, das man dem Kunden bieten kann«, ergänzt Benjamin Kuppler, Project Manager von Technagon.
Es gibt aber auch handfeste technische Gründe, die auch in Zukunft für die klassischen Embedded-Hardware-Anbieter sprechen, ist sich Markus Mahl sicher, Head of Product Marketing Embedded Solutions von Data Modul: »Auch bei einem komplett definierten Standard kommt es auf die Design-Qualität an, da steckt sehr viel Know-how drin. Man kann so viel definieren, wie man will, es wird einfach komplexer. Wenn man da nicht das richtige Know-how hat, bekommt man kein stabiles Produkt – erst recht nicht über eine Laufzeit von mehreren Jahren hinweg.«
»Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Es kommen auch immer mehr gesetzliche Regelungen, die schon dafür sorgen werden, dass man mit Open-Source-Hardware nicht allzu viel anfangen kann, weil man EMV, Funk und andere Verordnungen einhalten muss«, resümiert Walter. »Das setzt ein sehr professionelles Engineering voraus. Anders als bei Software, da bewertet keiner die Qualität – Hauptsache es spielt. Wie professionell die gemacht worden ist, sieht man erst im praktischen Einsatz.«