Im neu entwickelten Werkzeugkasten »WRD Toolbox« bietet SSV Entwicklern von Wireless-IoT-Anwendungen verschiedene Werkzeuge für Debugging, Ende-zu-Ende-Tests und Monitoring. Die modularen WRD-Toolbox-Funktionsbausteine ermöglichen umfassende Feldtests in realen Anwendungsumgebungen.
Wer schon an der Neuentwicklung einer etwas komplexeren Embedded-Systems-Software beteiligt war, kennt die Herausforderung: Alle Einzelkomponenten wurden einem Unit-Test unterzogen, das Zusammenspiel wurde über Integrations- und Funktionstests sichergestellt, und abschließend wurde noch ein umfassender Systemtest erfolgreich durchgeführt. Trotzdem fallen einige Baugruppen mit der neuen Software sofort nach der ersten Auslieferung bei Kunden aus. Eigentlich sind auch die Ausfallgründe bekannt: Die zuvor genannten Tests wurden in der Entwicklungsumgebung und in speziellen Prüflaboren durchgeführt, aber die Umgebungsbedingungen und mögliche Störgrößen in einer Anwendungsumgebung sehen häufig völlig anders aus – vor allem wenn Wireless-Funktionen und Batteriebetriebsarten genutzt werden, sind zahlreiche Überraschungen zu erwarten. Hinzu kommt die unvorhersehbare Kreativität der Anwendungsnutzer und dadurch verursachte Interaktionssequenzen. Eine bekannte Fragestellung in diesem Kontext lautet daher: Wie ermitteln wir die ursächlichen Details für jeden einzelnen Ausfall, und welche Softwareänderungen sind erforderlich, um derartige Ausfälle zu vermeiden?
Um den Herausforderungen einer Wireless-IoT-Entwicklung zu begegnen, hat SSV Software Systems einen Werkzeugkasten namens »Wireless Remote Development« entwickelt. Die WRD Toolbox enthält Methoden und Funktionsbausteine für die drei Aufgabenbereiche Debuggen, Ende-zu-Ende -Testen (E2E) und Monitoring. Die zentrale Komponente der Neuentwicklung sind die »WRD Services«. Sie werden als Integrationsebene in einer Cloud oder On-Premises zwischen den Embedded-Systemen und IT-Softwarekomponenten einer IoT-Anwendung betrieben. Über diese Dienste lässt sich ein DevOps-Team fortlaufend mit Telemetriedaten der gesamten Anwendung versorgen. Des Weiteren ermöglichen die WRD Services speziell gesicherte Debugging-Fernzugriffe auf alle Softwarefunktionen, also vom einzelnen Embedded-System eines Wireless-IoT-Sensors bis zur Smartphone App des Anwenders der IoT-Applikation. Durch den Umfang dieser horizontalen Systemintegration steht IoT-Entwicklern erstmals eine multifunktionale E2E-Testplattform als modulare Anwendung bereit.
»Aus der Cybersecurity-Perspektive ist besonders das Wireless Remote Debugging eines IoT-Endpunkts eine hochsensible Angelegenheit«, erläutert Jürgen Fitschen, F&E-Manager von SSV. »Deshalb haben wir eine Pairing-Methode sowie einen hochsicheren Ende-zu-Ende-Tunnel entwickelt, der zwar einen zentralen WRD Rendezvous Service als transparente Infrastrukturkomponente nutzt. Aber selbst dieser Kommunikationsservice kann die verschlüsselten Sessiondaten weder einsehen noch manipulieren. Der erforderliche Schlüssel zum Pairing beider Endpunkte wird mittels einer optischen Datenübertragung zwischen dem Entwickler-PC-Bildschirm und dem Remote Debugger Device direkt ausgehandelt. Ein ähnliches Verfahren wird beispielsweise auch im Bankwesen zur Generierung sicherer TANs per Flickercode genutzt. Eine gesicherte Remote-Debug-Verbindung lässt sich nur durch ein neues Pairing oder per Sperrliste lösen.«