Die Informationen der Nahbereichskameras und Ultraschallsensoren werden auch genutzt, um das Auto ganz alleine fahren zu lassen – zum Beispiel in die (private) Garage und wieder heraus. Der Fahrer kontrolliert und steuert außerhalb des Fahrzeugs den Vorgang per Tastendruck am Schlüssel. Umständliche Verrenkungen beim Ein- oder Aussteigen in engen Umgebungen bleiben ihm damit erspart. In bis zu vier Metern Entfernung erkennt das zentrale Steuergerät über die Nahbereichskameras die Garagenöffnung. Dabei ist es unerheblich, ob das Fahrzeug gerade oder leicht schräg davorsteht. Der Einfahrwinkel lässt sich um bis zu plus/minus 20° korrigieren. Das Multikamerasystem ermittelt daraufhin das Fahrtziel in Relation zur aktuellen Position des Fahrzeugs. Auf Basis der fusionierten Sensordaten überwacht die ECU permanent das Fahrzeugumfeld, so werden etwaige Kollisionen auf dem Weg in die Garage verhindert.
Automatisiertes Parken beginnt für Bosch im Fahrzeug und geht zugleich weit darüber hinaus. Mit dem aktiven Parkraum-Management erleichtert Bosch zum Beispiel die Parkplatzsuche. Dazu erkennen am Boden installierte Sensoren, ob ein Parkplatz belegt ist oder nicht. Diese Information leiten die Sensoren an einen Server weiter, wo sie in eine Echtzeit-Karte eingetragen werden kann. Die Karte ist für Autofahrer zum Beispiel im Internet abrufbar. Freie Parkplätze können so gezielt angesteuert werden. Noch einen Schritt weiter geht Bosch gemeinsam mit Daimler. Nicht der Fahrer parkt und sucht sein Auto; das Fahrzeug fährt allein zu einem freien Parkplatz und kommt am Ende bequem wieder selbstständig vorgefahren. Bosch entwickelt dafür die erforderliche Infrastruktur für das Parkhaus, die unter anderem Belegungssensoren, Kameras und die Kommunikationstechnik umfasst. Zudem verantwortet das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen die Kommunikationseinheit im Fahrzeug, die auch den Parkvorgang steuert und definiert zusammen mit Daimler die Schnittstelle zu den bestehenden Fahrzeugkomponenten.