Dass Opsys GaAs-basierende VCSELs nutzen kann, hat das Unternehmen laut Gertel Apple zu verdanken. Denn nachdem Apple 2017 sein iPhone X mit Gesichtserkennung ausgestattet hat und diese mithilfe von VCSELs realisierte, zog die Konkurrenz nach. Gertel weiter: »Die Produktionskapazitäten sind praktisch unbegrenzt, denn wenn Apple beschließt, eine Gesichtserkennung in sein Telefon einzubauen, baut jeder eine Fabrik.« Seiner Aussage nach sind die Fabriken derzeit nur noch zu 40 oder 30 Prozent ausgelastet, »verfügbare Kapazitäten sind also kein Problem«. Und da die SPADs mithilfe gängiger CMOS-Prozesse gefertigt werden, »spielen hier die Kapazitäten ebenfalls keine Rolle«, so Gertel. Und damit kommt er zum letzten Punkt, der die Lidar-Sensoren von Opsys auszeichnen: Dank der genutzten Halbleiterprozesse sinken die Kosten, je mehr Sensoren gefertigt werden. »Wir liefern unsere Sensoren mit der dazugehörigen Elektronik und der entsprechenden Software an Kunden. Und da wir ausschließlich Halbleitertechnologien nutzen, denke ich, dass wir bei hohen Volumina auf unter 150 Dollar pro Lidar-System kommen können.«
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(HASCO) setzt auf Opsys Tech
Der chinesische Tier-One HASCO hat sich für Opsys Technologies (Opsys Tech) als Lieferant für Lidar-Sensoren entschieden, die in seine ADAS-Anwendungen wandern sollen. Das gab Eitan Gertel, Executive Chairman des Board of Directors von Opsys Technologies, während der CES 2023 im House Of Journalists bekannt.
Beide Unternehmen arbeiten bereits seit 2021 zusammen; jetzt geht es darum, die Serienfertigung der Solid-State-Lidar-Sensoren aufzunehmen. Dazu entwickeln die Partner gemeinsam einen Produktionsplan für kundenspezifische Lidar-Produkte für den chinesischen Markt, die auf der Lidar-Technologie von Opsys Tech und der von Opsys entwickelten automatisierten Fertigungsprozesse basieren. Gertel geht davon aus, dass die Serienfertigung im Jahr 2024 beginnen wird.
Im Rahmen der bereits seit 2021 bestehenden Zusammenarbeit hat HASCO eine Software zur Objekterkennung und -wahrnehmung entwickelt, die auf den Lidar-Sensoren von Opsys basiert und fortschrittliche autonome und teilautonome Fahranwendungen ermöglicht. Xie Bin, General Manager der ADAS Business Unit von HASCO, erklärt: »HASCO ist seit mehr als zehn Jahren führend im ADAS-Bereich und hat viele Produkte auf den Markt gebracht wie z. B. Millimeterwellen-Radar, einschließlich einem nach vorne gerichteten Radar, Surround-Radar und 4D-Imaging-Radar, Smart-Kameras, Fusionssysteme, Domänen-Controller usw. Nach mehreren Jahren der Zusammenarbeit mit Opsys Tech und umfangreichen Tests des Opsys-Produkts hat sich HASCO für Opsys’ True-Solid-State-Scanning-Lidar-Technologie entschieden. Wir gehen davon aus, dass wir unseren Kunden ab 2024 unsere neuesten fortschrittlichen ADAS-Systeme einschließlich der Opsys-Lidar-Sensoren in Serie liefern können.«
Gertel: »Wir haben bereits an eine Reihe von Automobilkunden in Asien, bei uns und in Europa Muster geliefert, und mit vielen von ihnen sind unsere Gespräche weit fortgeschritten. HASCO ist ein SAIC-Unternehmen und hat uns aus allen Lidar-Unternehmen ausgewählt. Wir gehen davon aus, dass im Rahmen dieser Partnerschaft 2024 mehrere tausend Lidar-Sensoren produziert werden, das heißt weniger als 10.000, aber mehr als 5000. Und wir erwarten, dass wir im Jahr darauf das Zehnfache erreichen. Und das Wachstum darüber hinaus sollte sich in ähnlicher Weise fortsetzen. Und das bezieht sich nur auf China. In China kommen etwa 20 Millionen Autos pro Jahr auf den Markt, und mit HASCO haben wir Zugang zu einem OEM, der etwa ein Viertel dieses Marktes ausmacht. Wenn man sich die weltweite Nachfrage anschaut, wird in den nächsten zwei Jahren die gesamte Nachfrage aus Asien kommen, vor allem aus China. Europa und die USA werden wahrscheinlich im Zeitraum von 2026 folgen.