Karriere als Unternehmensgründer

Münchner Start-up macht Maschinenwartung intelligent

12. Oktober 2016, 9:51 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Schon früh auf den amerikanischen Markt

Warum haben Sie schon so früh eine Niederlassung in USA gegründet? Muss man auf beiden Märkten gleichermaßen stark präsent sein?

Bei uns war der Hintergrund zum einen, dass die meisten unserer Investoren aus dem Silicon Valley stammen und wir uns somit von Anfang an mit der amerikanischen Geschäftswelt und der Industrie beschäftigt haben. Und auch in Hinblick auf den Markt ist der nordamerikanische Kontinent natürlich sehr interessant, beispielsweise macht die Länge des Schienennetzes die Staaten für unseren Anwendungsfall »Railway« relevant und auch die Automatisierungsbranche ist dort sehr groß. Ich denke jedoch nicht, dass jedes Unternehmen auch in den USA präsent sein muss. Es geht mehr darum, welche Märkte relevant sind und welche geographische Expansion somit Sinn macht.

Was sind aktuell Ihre Erfahrung hinsichtlich des Reifegrads von IoT und Industrie 4.0 in USA und Deutschland?

Amerikanische Firmen haben das Potenzial des Internet of Things schon deutlich früher erkannt, auch wenn der Trend mit industriefernen Bereichen angefangen hat und Branchen wie Wearables oder Virtual Reality noch immer deutlich dominieren. Das Industrial Internet of Things hat sich in den letzten ein, zwei Jahre jedoch gerade in der Robotik und Automation immer stärker durchgesetzt. Auch in Deutschland hat das Internet of Things zeitlich versetzt in der Industrie Fuß gefasst. Mittlerweile stehen zwar sehr viele Industrie-Veranstaltungen und Messen unter dem Thema, aber dieser Begriff wurde erst langsam mit Inhalt gefüllt und Ansätze wie vorausschauende Instandhaltung (predictive maintenance) in die Realität umgesetzt.

Der große Unterschied zu den USA ist jedoch, dass die »Industrie 4.0« offiziell von der Politik unterstützt wird. Trotz der leeren Worthülsen, die noch immer herumfliegen, wird der Trend somit offiziell unterstützt und deutsche Firmen haben somit gute Voraussetzungen, eine neue Ära der Industrie einzuleiten und von den Vorteilen des IIoT zu profitieren.

Wie sind Sie momentan investiert und wann steht die nächste Finanzierungsrunde an?
Unsere Investoren stammen sowohl aus Deutschland als auch dem Silicon Valley. An unserer Series A beteiligten sich die amerikanische VC Firma New Enterprise Associates (NEA), der größte industrielle VC Deutschlands, sowie Andreas von Bechtolsheim. Weitere Investoren sind UnternehmerTUM, Warren Weiss und Michael Baum, unser Seed Investor und Gründer von Splunk. Momentan sind wir finanziell somit sehr gut aufgestellt. Nächstes Jahr werden wir uns mit dem Thema Series B beschäftigen.

Deutschland oder USA? Wo sehen Sie größere Chancen für sich, vor allem mit Blick auf die problematische C-Runden-Situation in Deutschland und Europa?

Grundsätzlich haben es Startups, die so wie Konux die Industrie bedienen, in den USA leichter. In unserer Branche ist es als junges Unternehmen nicht einfach, Fuß zu fassen – und Investoren in den Staaten haben einfach mehr Kapital für spätere Runden zu Verfügung.

Als Beispiel: Ein deutscher VC Fond mittlerer Größe hat ca. 100 Millionen Dollar an Kapital für 5-10 Jahre. NEA (New Enterprise Associates, Anm. d.Red.) hat einen Fund mit 3000 Millionen Dollar und sammelt gerade einen noch größeren Fund ein. Für uns ist es nicht wichtig, ob das Geld aus US oder DE kommt. Es ist wichtig, dass der VC hinter der Idee und dem Team steht, und einen strategischen Mehrwert mitbringt.   Da wir uns in den letzten Jahren bereits beweisen konnten und unser Bekanntheitsgrad steigt, sehen wir sowohl in Deutschland als auch in den USA großes Interesse von Investorenseite. Ob es bei uns eine C-Runde geben wird, kann ich Ihnen heute jedoch noch nicht sagen.


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