Elektromobilität

VW will Feststoffzelle für Elektroautos in Serie bringen

11. Juli 2024, 16:22 Uhr | dpa (kv)
Mitarbeiter steht in einer Pilotanlage zur Batteriezellenproduktion im VW-Werk Salzgitter an einer Anlage zum Kalandrieren (Verdichten) von Anoden oder Kathoden.
© Julian Stratenschulte/dpa

Mehr Reichweite, weniger Gewicht und schnelleres Laden - die Feststoffzelle gilt als nächster großer Schritt in der Elektromobilität. VW hat sich nun die Lizenz, die Technik in Serie zu bringen, gesichert.

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Der Autobauer Volkswagen kommt bei der Einführung der Feststoffzelle einen Schritt voran, die als nächste Generation von E-Auto-Batterien gilt. Wie die Batterietochter PowerCo mitteilte, habe man mit dem US-Partner QuantumScape nun eine Lizenzvereinbarung geschlossen, die VW die Produktion von Feststoffzellenakkus für bis zu eine Million E-Autos pro Jahr ermögliche. Wann und wo die Produktion anlaufen könnte, ließ die VW-Tochter zunächst offen – die Technik sie nämlich noch nicht serienreif. PowerCo baut derzeit Batteriefabriken in Salzgitter, Valencia und Kanada. 

»Die Technologie von QuantumScape steht kurz davor, in eine entscheidende Phase einzutreten, in der wir mit unserem Know-how, unseren Ressourcen und unserem globalen Produktionsnetz dazu beitragen können, den Schritt hin zur Produktion im industriellen Maßstab zu ermöglichen«, erklärt PowerCo-Chef Frank Blome.

Die nun geschlossene Vereinbarung sehe vor, dass PowerCo bis zu 40 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr mit der QuantumScape-Technologie produzieren kann. Die Kapazität könne später auf 80 Gigawattstunden verdoppelt werden. Laut VW würde dies ausreichen, um rund eine Million E-Fahrzeuge pro Jahr zu bestücken. 

Langjährige Partnerschaft zwischen VW und QuantumScape

Die Feststoffzelle gilt in der Branche als nächster großer Schritt in der Batterieentwicklung. Anders als in den bisher in E-Autos eingesetzten Lithium-Ionen-Akkus kommt im Inneren kein flüssiges Elektrolyt zum Einsatz, sondern ein festes. Die Hersteller erhoffen sich davon mehr Reichweite, schnelleres Laden und weniger Verschleiß.

Bei der Entwicklung der Feststoffzelle arbeiten VW und QuantumScape seit Jahren zusammen; VW ist auch größter Anteilseigner der US-Firma. Bisher hatten VW und QuantumScape geplant, die Feststoffzellen in einem Joint Venture zu produzieren. Dieses Gemeinschaftsunternehmen werde nun durch die Lizenzvereinbarung mit PowerCo abgelöst. 

»Die enge Zusammenarbeit mit PowerCo als unserem ersten Kunden wird dazu beitragen, die Kommerzialisierung und Markteinführung dieser bahnbrechenden Batterien zu beschleunigen«, so QuantumScape-Chef Siva Sivaram.

Autobranche treibt neue Technologie voran

Auch andere Hersteller arbeiten seit Jahren an der neuartigen Batterietechnik. BMW will zusammen mit dem Partner Solid Power in Parsdorf bei München eine Pilotanlage errichten und plant früheren Angaben zufolge noch vor 2025 ein erstes Versuchsfahrzeug mit Feststoffzelle.

Nissan hat eine erste Pilotanlage in Japan für 2024 angekündigt, Toyota erklärte im Herbst, die Technik bis 2027 in Serie bringen zu wollen.


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