Nissan fährt in diesem Jahr voraussichtlich einen Rekordverlust in Höhe von 5 Mrd. Dollar ein und will 10.000 weitere Arbeitsplätze weltweit abbauen, nachdem das Unternehmen schon im November angekündigt hatte, 9.000 Stellen zu streichen.
Das bedeutet, dass Nissan plant, die Gesamtbelegschaft um rund 15 Prozent zu reduzieren. Das Unternehmen gehört nach Absatzzahlen zu den zehn größten Automobilherstellern der Welt und hat im vergangenen Monat eine deutliche Gewinnwarnung herausgegeben: Ein Verlust in Höhe von 700 bis 750 Mrd. Yen (4,73 bis 5,06 Mrd. USD) wird erwartet.
Den bisher größten Nettoverlust für ein ganzes Jahr hatte Nissan 1999/2000 mit 684 Mrd. Yen ausgewiesen, was damals die Partnerschaft mit dem französischen Automobilhersteller Renault ins Wanken brachte.
Die Aktien von Nissan sind im vergangenen Jahr um fast 40 Prozent eingebrochen. Anfang des Jahres war die geplante Fusion mit Honda Motors gescheitert.
Im März hatte das Unternehmen einen neuen CEO ernannt. In diesem Monat stellte Nissan die erst vor kurzem beschlossenen Pläne zum Bau eines 1 Mrd. Dollar teuren Batteriewerks im Süden Japans wegen des schwierigen Geschäftsumfelds zurück.
Diesen Monat stimmte Foxconn grundsätzlich zu, ein Elektrofahrzeugmodell für Mitsubishi Motors, einen Allianzpartner von Renault und Nissan, zu entwickeln und zu liefern. Schon im Februar hatte Foxconn erklärt, die Beteiligung von Renault an Nissan kaufen zu wollen.
Zusätzlichen Gegenwind verspürt Nissan durch die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle in die USA importierten Fahrzeuge. Von allen großen japanischen Automobilherstellern werde Nissan wahrscheinlich am stärksten betroffen sein, sagt Tatsuo Yoshida, Analyst bei Bloomberg Intelligence. Die Kundschaft von Nissan sei von jeher preissensibler als die seiner Konkurrenten.