Zur Eröffnung der Sensor+Test in Nürnberg hat der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik zwei Entwicklerteams mit dem AMA Innovationspreis ausgezeichnet. Das Preisgeld von 10.000 Euro teilen sich die NanoStruct GmbH aus Würzburg und Endress+Hauser Flow aus der Schweiz.
Die folgenden beiden Projekte haben die Jury - bestehend aus Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft - besonders beeindruckt.
Entwicklerteam: Dr. Henriette Maaß und Enno Schatz, NanoStruct GmbH, Würzburg
Das Start-up NanoStruct GmbH, eine Ausgründung der Universität Würzburg, hat einen revolutionären Schnelltest zur Detektion pathogener Bakterien in Lebensmitteln entwickelt. Grundlage ist die Surface-enhanced Raman Spectroscopy (SERS), bei der nanostrukturierte Sensoren eine Identifikation innerhalb von Minuten statt von Stunden oder gar Tagen ermöglichen. Eine zentrale Herausforderung war die reproduzierbare Herstellung der Nanostrukturen. Dieses Problem hat das NanoStruct-Team nun gelöst.
Die Technologie steht kurz vor der Marktreife und soll zunächst in der Lebensmittelanalytik, später aber auch in anderen sicherheitskritischen Bereichen eingesetzt werden.
NanoStruct hatte bereits den Sonderpreis "Junge Unternehmen" gewonnen, gemeinsam mit dem Start-up Pelora, das eine Lösung für die hochpräzise Ortung beliebiger Bluetooth-Geräte mit einer Genauigkeit im Zentimeter- bis unteren Dezimeter-Bereich entwirckelt hat.
Entwicklerteam: Beat Kissling, Quirin Müller, Roberto Vitali, Andreas Berger, Endress+Hauser Flow, Reinach (Schweiz)
Das Team von Endress+Hauser Flow hat einen Clamp-on-Ultraschallsensor entwickelt, der erstmals berührungslose Durchflussmessungen bei Temperaturen bis zu 550 Grad Celsius erlaubt. Mit dem neuartigen Ultraschallsensor lassen sich auch hochtemperierte Flüssigkeiten wie etwa Salzschmelzen präzise messen - ein wichtiger Beitrag für industrielle Anwendungen im Rahmen der Energiewende.
Die Sensoren eröffnen neue Einsatzmöglichkeiten, etwa in der thermischen Energiespeicherung oder in Hochtemperaturprozessen, bei denen bisher keine zuverlässige Messtechnik zur Verfügung stand.
»Mit der diesjährigen Doppelvergabe würdigen wir zwei völlig unterschiedliche, aber gleichermaßen zukunftsweisende Entwicklungen«, erklärt Professor Dr. Andreas Schütze, Vorsitzender der Jury. »Sie zeigen, wie Innovationskraft sowohl in Start-ups als auch in etablierten Unternehmen entsteht und wie wichtig diese Vielfalt für den technologischen Fortschritt ist.«
Alle Einreichungen, die Gewinner und die nominierten Teams hat der AMA Verband mit einer Kurzbeschreibung der Innovation in der Broschüre ‚AMA Innovationspreis 2025 – Die Bewerber‘ zusammengefasst. Sie steht auf der AMA-Homepage zum kostenlosen Download bereit.
Bewerbungsformulare für den AMA Innovationspreis 2026 sind ab Ende Oktober 2025 verfügbar. Bewerben können sich Einzelpersonen oder Entwicklerteams aus Firmen und Instituten. Weitere Informationen unter: https://www.ama-sensorik.de/wissenschaft/ama-innovationspreis/