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Objektorientierte Laborautomatisierung

8. August 2017, 13:52 Uhr | Constantin Tomaras
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Der Ist-Zustand

Erläutern Sie Ihren Arbeitstitel “Objektorientierte Automatisierung von Laborequipment” etwas näher? Die Automatisierung unter Sprachen wie C++ oder Python wäre notwendigerweise objektorientiert.

Nannen: Damit haben Sie voll und ganz Recht. Wir sind allerdings von einem anderen Standpunkt an die Sache herangegangen. Wie eben schon von Herrn Zatocil erläutert, setzten wir Matlab als durchgängiges Werkzeug in unseren Vorfeldprojekten ein. Dementsprechend war es für uns naheliegend auch die Funktion der Laborautomatisierung mit diesem Tool zu bewältigen. Das hält unsere Toolkette schlank und kompatibel. Die Programmierung von Matlab ist per Definition und aus der Historie betrachtet zunächst nicht zwingend objektorientiert, daher haben wir speziell darauf hingewiesen. Da die Objektorientierung allerdings wesentliche Vorteile wie z.B. die Vererbung mit sich bringt, haben wir uns für diesen Weg entschieden.

Wie sieht denn der Ist-Zustand in der Laborpraxis für gewöhnlich aus?

Nannen: Die Beobachtungen, welche wir in unserem Umfeld gemacht haben, waren eher ernüchternd. Zwar gab es einzelne Teilautomatisierungen von Messungen, aber diese waren für ganz spezielle Messaufbauten implementiert. Gab es kleine Änderungen im Aufbau oder der Messaufgabe, führte dies zu massivem Änderungsaufwand im Code. Insgesamt haben wir festgestellt, dass der Initialaufwand zur Realisierung einer Laborautomatisierung für eine Messung häufig zu groß ausfiel.

Gemessen an der Problemstellung wurde sich viel zu selten für eine automatisierte Lösung entschieden. Neben dem hohen Aufwand, war in den proprietären Lösungen auch ausschließlich der Gutpfad implementiert. Eine Kommunikationsstörung führte so schnell zum Abbruch des Programms. Zusätzlich kam es häufig zu Doppelimplementierungen, welche die Wartung des Codes unnötig zeitaufwendig gestalteten. Auch die Verwendung von Code anderer Kollegen scheiterte häufig daran, dass Kollegen gar nicht wussten, wenn ein Kollege bereits etwas für sie Brauchbares implementiert hatte.

Zusammengefasst haben alle diese Gründe dazu geführt, dass es viel zu selten zum Einsatz von Automatisierungen in unserem Arbeitsumfeld kam.


  1. Objektorientierte Laborautomatisierung
  2. Der Ist-Zustand
  3. Lösung aus der Zentralbibliothek
  4. Implementierung und Intuition
  5. Versionierung mit der GIT-Plattform

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