Staufreie Medizin-Logistik

Google fliegt Blut: Drohnen-Transport zwischen Londoner Kliniken

20. September 2024, 9:13 Uhr | Ute Häußler
© Apian

Google-Tochter Wing startet Pilotprojekt in London: Ab Herbst 2024 transportieren Drohnen Blutproben zwischen zwei Krankenhäusern. Die Flugzeit von unter zwei Minuten ersetzt 30-minütige Kurierfahrten. Bei Erfolg könnte das Projekt auf weitere Kliniken und medizinische Güter ausgeweitet werden.

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Ein leises Summen über den Dächern Londons soll bald Leben retten: Ab Herbst 2024 werden Drohnen des Google-Ablegers Wing blitzschnell Blutproben zwischen zwei Krankenhäusern transportieren. Was wie Science-Fiction klingt, ist der Beginn einer neuen medizinischen Transportmethode in der staugeplagten britischen Hauptstadt.

Google-Drohnen liefern Blutproben in London

Der britische National Health Service (NHS) startet in Zusammenarbeit mit Wing, einer Tochtergesellschaft von Googles Mutterkonzern Alphabet, und dem Medizinlogistik-Startup Apian ein Pilotprojekt in London. Ziel ist es, dringende Blutproben per Drohne zwischen dem Guy's Hospital und dem St Thomas' Hospital zu transportieren.

Schnellere Analyse, bessere Patientenversorgung

Der sechsmonatige Versuch soll im Herbst 2024 beginnen und konzentriert sich zunächst auf Blutproben von Patienten, die vor Operationen auf Blutgerinnungsstörungen untersucht werden müssen. Während der Transport bisher mit Kurierdiensten über 30 Minuten dauerte, können die Drohnen die Strecke in weniger als zwei Minuten zurücklegen.

Professor Ian Abbs, CEO der beteiligten NHS-Stiftung, betont: »Das Drohnenprojekt verbindet zwei unserer Hauptprioritäten - die bestmögliche Patientenversorgung und Verbesserung der Nachhaltigkeit.«

Die eingesetzten Wing-Drohnen wiegen ca. 5 KIlogramm und können bis zu 1 Kilogramm Nutzlast transportieren. In einer Flughöhe von 70 Metern erreichen sie dabei Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern. Die Flüge werden vollautomatisch durchgeführt, aber von zertifizierten Piloten überwacht. Die britische Luftfahrtbehörde CAA hat bereits die nötigen Genehmigungen erteilt.

Drohnen für schnellere Medizin-Logistik

Dr. Hammad Jeilani, Mitgründer von Apian, sieht großes Potenzial: »Drohnen können die Reaktionsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der medizinischen Logistik erhöhen.« Bei einem Erfolg könnte das Projekt auf weitere Krankenhäuser und medizinische Güter ausgeweitet werden. Das Londoner Pilotprojekt markiert einen wichtigen Schritt in der Entwicklung medizinischer Drohnenlieferungen. Es zeigt, wie innovative Technologien die Gesundheitsversorgung in Großstädten revolutionieren können - schneller, effizienter und auch umweltfreundlich. (uh)

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