Auf die Frage wie Stoffklassifizierungen gehandhabt werden sollten habe ich eine ganz kurze Antwort: Intelligent.
Was momentan in der EU Umweltpolitik passiert ist geballte Dummheit in Kombination mit arroganter Ignoranz. Zum Thema GaAs sollte man sich die zugehörige Studie anschauen auf der die ECHA die Argumentation aufbaut:
So eine Studie würde einem Chemiedoktoranden zu einem Rauswurf aus der Uni verhelfen und das völlig zu Recht. Schon am Anfang wird die völlige Abwesenheit von Qualifikation dokumentiert, indem Verwendungsszenarien aus den 1980er Jahren angegeben werden. Auch sehr überraschend ist die hohe Todesrate der Laborratten nach 24 Monaten Exposition, wo doch die Lebenserwartung einer Ratte bei 2 Jahren liegt. Ganz zu schweigen davon, dass die Expositionsszenarien völlig unrealistisch sind, niemand in der Halbleitertechnik bläst GaAs Staub in die Luft und in den Endprodukten findet erst recht keine Freisetzung statt.
Ein Verbot von GaAs würde aber nicht nur die Produktion betreffen, sondern auch die generelle Verwendung in Konzentrationen über 0,1 Prozent Anteil an einem Produkt. Mobilfunk, LEDs und viele andere Anwendungen wären dann in Europa illegal.
Ich frage mich mittlerweile nur noch wie dumm man denn wirklich sein kann. Anscheinend reicht es auf von Chemie und Physik nicht mal ansatzweise gehört zu haben, um Umweltpolitik in der EU zu betreiben. Es wird Zeit, dass die Wirtschaft in solchen Fällen nicht mehr nur protestiert, sondern die Narren auch als solche beim Namen nennt, die ideologisch getrieben unsere Steuergelder verschwenden.
Der Gipfel ist übrigens der Antrag aus Österreich, Siliziumdioxyd auf die Liste der SVHCs zu setzen.
Guido Körber