Leserbriefe

Verbot von Gallium-Arsenid: Ein Schildbürgerstreich

12. September 2011, 10:47 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 11

Mehr in Forschung investieren!

Ja – es ist zu befürchten, das nach der De-Industriealisierung in Europa die Entvölkerung folgt, da das Leben an sich verboten werden könnte, denn es führt bekannter Weise immer zum Tode und ist somit per Definition gesundheitsschädlich.

Die Gesetzes- und Regel-Wut und Flut in Europa mit einer perfekten Umsetzung in deutsches Rechtsbrauchtum hemmt schon heute Innovationen, die aus kleinen und mittelständischen Unternehmen kommen könnten, weil die Kosten für die Umsetzung von Verordnungen nicht getragen werden können.

Es sollten weniger Mittel für die mühsame Schaffung von Gesetzen und Verboten verwandt werden. Dafür sollte in Forschung und Information investiert werden, um beispielsweise Gefahrstoffe zu klassifizieren und bekannte Risiken zu kommunizieren – schließlich wollen wir doch irgendwann in einer Kommunikationsgesellschaft ankommen. Und dazu gehört nicht nur die Kommunikationstechnik, sondern auch die Information und die Verantwortung des Einzelnen. Das erfordert jedoch auch Investitionen in Bildung, damit das Individuum auch Informationen verarbeiten kann und Verantwortung entwickeln kann. In der EU und speziell in Deutschland kann man den Eindruck bekommen, dass durch staatliche Verordnungen das Denken abgeschafft werden soll – quasi eine demokratische Diktatur für den Alltag geschaffen werden soll. Das wahre Gesundheitsgefährdungspotential lässt sich meist sowieso erst als Postprozess analysieren und meist nicht einmal genau zuordnen, da das Auftreten von Stoffen in Kombination nicht in allen Varianten erforscht werden kann.

Extra-böse These zum Schluss: Wenn wir versuchen alles per Vorschriften zu regeln, um den Status qou des heutigen Begriffs von Gesundheit zu erhalten, unterdrücken wir die Evolution und das heißt am Ende Untergang. Das Leben hat sich in der Evolution vom Wasser ans Land entwickelt. Wenn die Urfische eine Liste über gesundheitsgefährdende Stoffe erstellt hätten, dann würde man Atemluft sicher auf der Liste finden, da das Leben an Land für die gesundheitsbewussten Fische ja tödlich war. Und das Leben wäre nie an Land gekommen. Wesentlicher Vorteil – wir hätte diese Diskussion nicht, weil es den Menschen nicht geben würde.

Peter Derf


  1. Verbot von Gallium-Arsenid: Ein Schildbürgerstreich
  2. Besser differenzieren!
  3. Was ist mit Quecksilber?
  4. Gefährdungen müssen verhindert werden
  5. Auf die Menge kommt es an
  6. Transparente Risiko/Nutzen-Analyse!
  7. Panikmache ist übertrieben
  8. Die Dosis macht das Gift
  9. Der Amtsschimmel galoppiert
  10. Die entfesselten Kräfte der bürokratischen Selbstorganisation
  11. Es wird vor allem die deutsche Industrie treffen
  12. Mehr in Forschung investieren!
  13. Wer Energiesparlampen einführt, dürfte über GaAs nicht klagen
  14. Schutz wäre auch ohne drastische Einschnitte in die Industrie möglich
  15. Das Leben ist gesundheitsschädlich
  16. Intelligenz statt Ideologie ist gefragt!
  17. Schilda lebt!
  18. Wer kann sich Steve Jobs in Brüssel vorstellen?

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