TSMC fährt 3 nm hoch

Taiwan bleibt Zentrum von R&D und Produktion

28. Dezember 2022, 10:03 Uhr | Heinz Arnold
In der Fab 18 von TSMC im Southern Taiwan Science Park in Tainan läuft jetzt die Massenfertigung von 3-nm-ICs an. Bisher wurden hier ICs mit Hilfe von 5-nm-Prozessen produziert.
© TSMC

TSMC inszeniert den Beginn der Massenfertigung von ICs mit Hilfe von 3-nm-Prozessen in ihrer Fab 18 in Tainan mit einer feierlichen Zeremonie.

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Zudem will TSMC der Öffentlichkeit über die Pläne für den Produktionsausbau der 3-nm-Fertigung in Fab 18 über die nächsten Jahre informieren.

Das ist ungewöhnlich, denn bisher hatte TSMC den Anlauf der Massenfertigung von ICs auf Basis neuer Prozessknoten nicht aufwändig gefeiert. Der Grund dürfte darin liegen, dass es in Taiwan zu Irritationen gekommen war. Denn TSMC hatte Anfang Dezember 2022 eine Tool-In-Ceremony für ihre neue 4-nm-Fab in Phoenix/Arizona abgehalten, die 2024 die Produktion aufnehmen soll. Dabei hatte das Unternehmen verkündet, die Investitionen dort von 12 Mrd. Dollar auf 40 Mrd. Dollar zu erhöhen, um in Phoenix bis 2026 eine 3-nm-Fab zu bauen. Beide Fabs werden zusammen rund 600.000 Wafer im Monat verarbeiten können.   

Investoren befürchten nun, dass TSMC jetzt neue Produktionsstandorte außerhalb Taiwans aufbauen wolle, um sich langfristig aus Taiwan zurückziehen? Derartigen Spekulationen, die sich noch intensivierten, nachdem TSMC eine größere Gruppe von taiwanischen Ingenieuren nach Phoenix entsandt hatte, versuchte C.C. Wei, CEO von TSMC, schon vergangene Woche auf einem Forum der Mount Jade Global Science and Technology Association entgegenzutreten: Es gebe keinerlei Möglichkeit, dass eine einzige Wafer-Fab einem Standort einen technischen Vorteil gegenüber anderer Fertigungsstandorte bringen könnte.  Mit der Zeremonie für den Start der Massenproduktion von 3-nm-ICs will TSMC offenbar unterstreichen, dass das Unternehmen weiterhin den Fokus allein auf Taiwan legen werde. 

Dafür spricht auch, dass TSMC in Taiwan in Hsinchu eine 2-nm-Fab baut, die 2025 die Massenproduktion aufnehmen soll. Hier kommen die ersten Gate-all-around-Transistoren von TSMC zum Einsatz. Es sieht also nicht so aus, als wolle TSMC den Schwerunkt aus Taiwan verlagern: R&D sowie Produktion bleiben in Taiwan konzentriert. Davon ist offenbar auch die Präsidentin von Taiwan, Tsai Ing-wen, überzeugt: Sie erklärte auf einer Pressekonferenz am 27. Dezember, dass die Investitionen von TSMC im Ausland die Stärke des Unternehmens zeigten und keine Bedrohung für die heimische Industrie darstellten.  


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