Microsemi

Die Übernahme hat sich gelohnt – für beide Seiten

22. April 2016, 11:57 Uhr | Iris Stroh
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Neuentwicklungen bei Microsemi

Die Übernahme war wirtschaftlich also ein Erfolg. Haben sich auch auf der Technologieseite Synergien ergeben?

Ja, ein Beispiel: Microsemi ist rund um den IEEE-1588-Standard absolut führend. Und auch wenn wir hier kein Hard-Makro auf unseren FPGAs integrieren, können wir dennoch beide Komponenten quasi im Paket anbieten. Und das hat Vorteile, denn bei IEEE-1588 spielen auch die Algorithmen eine wichtige Rolle, und die bieten wir jetzt beispielsweise als Option für unsere FPGA-Fabric an.

Die Entwicklung von IGLOO2 und SmartFusion2 wurde noch zu Actel-Zeiten gestartet. Gibt es Neuentwicklungen, die wirklich erst zu Microsemis Zeiten gestartet wurden?

IGLOO2 und SmartFusion2 wurden aber erst von Microsemi auf den Markt gebracht. Eine ganz wichtige Weiterentwicklung ist außerdem die RTG4-Architektur für strahlungsresistente FPGAs. Sie stößt speziell in Space-Programmen auf enorm viel Interesse, weil die Komplexität dieser FPGAs so hoch ist, dass sie jetzt auch für Algorithmen genutzt werden kann. Mit RTG4 hat sich der Markt, den wir mit unseren strahlungsresistenten FPGAs adressieren können, verdoppelt.

Wie sieht es mit den Antifuse-FPGAs aus? Werden hier Weiterentwicklungen getätigt?

Nein, wir betreiben keine Weiterentwicklungen auf Basis der Antifuse-Technik, sondern nur noch auf Basis der Flash-Technologie.

Intel hat Altera übernommen, Lattice konzentriert sich auf den Consumer-Markt, und es gibt viele Gerüchte über eine mögliche Übernahme von Xilinx. Profitiert Microsemi von diesen Veränderungen?

Intel hat enorme Investitionen in den Bereich Datacenter getätigt, unterliegt hier aber einem enormen Konkurrenzdruck. Mit der Übernahme von Altera will sich Intel hier in eine bessere Position bringen, Intel will die FPGA-Technologie strategisch nutzen. Microsemi hat hingegen mit der Übernahme von Actel seinen Footprint in seinen adressierten Märkten erweitert. Das gilt auch für die neueren Akquisitionen. Wenn Intel es nicht schafft, das FPGA-Geschäft von Altera aufrechtzuerhalten, würde sich das sicherlich für Microsemi positiv auswirken.

Um Altera zu ersetzen, müsste Microsemi aber SRAM-basierte FPGAs anbieten, weil es sonst keine FPGAs fertigen kann, die diese hohen Komplexitäten aufweisen?

Wir schauen uns natürlich immer alle Technologien an. Aber wir fragen uns auch immer, wie wir uns differenzieren wollen. Und hier lautet die Antwort: Energieeffizienz und nicht Komplexität. Und wie man sieht, reicht dieser Differenzierungsfaktor vollkommen aus, um Marktanteile hinzuzugewinnen.

Letzte Frage: Schaut man sich die Entwicklungszyklen für FPGAs an, dann müsste Microsemi in diesem Jahr die nächste Generation ankündigen.

Ja, es wird dieses Jahr noch einige interessante Ankündigungen geben, aber Genaueres möchte ich jetzt noch nicht verraten.


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