Trend zu akkubetriebenen Geräten

Noch mehr Ladeleistung

25. Januar 2021, 15:33 Uhr | Engelbert Hopf
Heiko Kirbach, HGPower: »Die neuen, vergossenen Ladegeräte lassen sich sehr flexibel einsetzen und sind schnell in vielerlei Hinsicht auf Anwendungs- und Kundenbedürfnisse anpassbar.«
© Weka

Mit der Markteinführung zweier vergossener Standardladegeräte mit Ausgangsleistungen von 300 und 360 W reagiert HGPower auf die Marktanforderung, batteriebetriebene Geräte zunehmend mit immer höheren Akku-Kapazitäten zu versehen und gleichzeitig die Ladezeiten zu verringern.

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Neue Schaltungstopologien, der Einsatz neuer, stärkerer Leistungshalbleiter und die Optimierung der verwendeten passiven Bauelemente für den Einsatz dieser neuen Leistungshalbleiter treiben die deutliche Verkleinerung von Ladegeräten gerade im Handy- und Smartphone-Bereich voran. Möglichweise, so die Prognose einiger Experten, seien deshalb schon in naher Zukunft beispielsweise Einheitsladegeräte für Smartphones und Laptops realisierbar.

Ausgangspunkt für diese optimistischen Einschätzungen war zum Ende letzten Jahres die auf einigen Fach- und Handelsplattformen erfolgte Ankündigung eines Standardladegeräts mit 120 W Leistung, das in der Lage sein soll, einen 4000-mAh-Smartphone-Akku in weniger als 15 Minuten komplett aufzuladen. Für eine Aufladung auf 50 Prozent würde das Gadget sogar nur fünf Minuten brauchen und eine Aufladung auf 80 Prozent sollte nur zehn Minuten dauern. Und das wohlgemerkt bei einem aufzuladenden Akku, der doppelt so viel Kapazität bietet wie ein klassischer iPhone-Akku.

Doch die Forderungen nach mehr Leistung beziehungsweise Akkukapazität sowie immer kürzeren Ladezeiten beschränken sich nicht auf den Konsumgüter- und den Smartphone-Bereich. Auch in den Bereichen ITK, Mobilität, Sport, Freizeit, Saug- und Rasenmähroboter, Industrieanwendungen, Power Tools oder Be- und Entlüftungsgeräte wird der Ruf nach höheren Kapazitäten und kürzeren Ladezeiten lauter. Getrieben wird diese Entwicklung vor allem von Geräteherstellern und Kunden, die auch im professionellen Einsatz von einer kabelgebundenen Stromversorgung oder einem Verbrennungsmotor auf emissionsfreie, leise und wartungsarme Geräte umsteigen wollen.

Diesem Trend folgend haben die Ladetechnikexperten von HGPower beschlossen, ihr Produktspektrum von Standardladegeräten schon jetzt in höhere Leistungsklassen hinein auszubauen. So bringt das Unternehmen mit dem SC-300 und dem SC-360 zwei Geräte mit Ausgangsleistungen von 300 und 360 W auf den Markt. Beide Geräteserien sind nach Auskunft von HGPower-Geschäftsführer Heiko Kirbach »sehr flexibel einsetzbar und schnell in vielerlei Hinsicht auf spezifische Anwendungs- und Kundenbedürfnisse anpassbar«.

Kurzfristige Verfügbarkeit und hohe Schutzklassen waren bereits bei den Standardladegeräten bis 120 W wichtige Attribute für den Markterfolg der Geräte von HGPower. Auch die beiden neuen Gerätelinien sind daher ab Werk auf unterschiedliche Ladekennlinien programmierbar und decken einen sehr weiten Ausgangsspannungsbereich von 12 bis 88 V (SC-300) ab. Im Fall des SC-360 lassen sich Batteriesysteme bis zu einer Maximalspannung von 103 V betreiben. Dadurch sind die neuen Ladegeräte in der Lage, unterschiedlichste Batterietypen in Verbindung mit unterschiedlichsten Zellkonfigurationen zu laden. Für die Abstimmung der Ladekennlinien auf die jeweilige Applikation sowie weitere Geräteeinstellungen sorgt das Expertenteam der deutschen Niederlassung in Zusammenarbeit mit der Produktion von HGPower in der Metropolregion Shanghai.

Neben den grundlegenden Einstellungen hinsichtlich der Zellchemie, der Anzahl der Zellen und der Ladecharakteristik bieten die beiden neuen Geräte auch alle erforderlichen Schutzmaßnahmen wie beispielsweise gegen Kurzschluss, Überlastung, Überhitzung oder Verpolung. Eine Besonderheit der beiden neuen leistungsstarken Ladegeräte ist ihr hoher Schutz gegen Feuchtigkeit nach IP65. Damit widerstehen die Gehäuse der Ladegeräte auch dem Einfluss von Strahlwasser. Ein robustes Aluminiumgehäuse in Verbindung mit der vergossenen Elektronik ermöglicht in diesem Zusammenhang den Einsatz der Geräte auch unter widrigsten Bedingungen und empfiehlt die Ladegeräte auch für den Einsatz im Outdoor-Bereich.
Neben dem Schutz gegen Feuchtigkeit war laut Kirbach das durch den Verguss erreichte homogene Wärmemanagement ein weiterer Grund für die Entscheidung für die vergossene Bauweise: »Durch die Vergussmasse wird die anfallende Wärme von den Hotspots weg und gleichmäßig an die Gehäusewände verteilt. Daraus und in Verbindung mit der hohen Effizienz der Ladegeräte von über 93 Prozent resultiert eine generell niedrige Gerätetemperatur auch im Volllastbetrieb. Das wirkt sich positiv auf die Lebensdauer der Ladegeräte aus.«

Beide Ladegeräte sind aufgrund ihres Eingangsspannungsbereichs von 100 bis 240 V weltweit einsetzbar. Das SC-360 verfügt darüber hinaus bereits über eine Zulassung für den amerikanischen Markt. In der Metropolregion Shanghai beheimatet, investierte HGPower im letzten Jahr bei einem Umsatz von 45 Millionen US-Dollar etwa 2,5 Millionen US-Dollar in Forschung und Entwicklung. Zu den namhaften Kunden aus verschiedenen Anwenderbranchen zählen unter anderem Panasonic, Philips, Yamaha und Toshiba, aber auch Comelit, Microsemi und Avaya.


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