embedded world 2018

Ist Benchmarking für Ultra-Low-Power-Mikrocontroller sinnlos?

2. März 2018, 10:27 Uhr | Frank Riemenschneider
Benchmarks für ULP-Mikrocontroller: Sinn oder Unsinn? D&E Chefredakteur Frank Riemenschneider präsentierte auf der Embedded World 2018 eigene Messergebnisse.
© DESIGN&ELEKTRONIK

Jeder namhafte MCU-Hersteller hat sogenannte Ultra-Low-Power-Controller im Angebot. Die Marketing-Folien versprechen den jeweils niedrigsten Energieverbrauch, wie aber schlagen sich die Controller in der Realität? Benchmarks sollen bei der Auswahl helfen, aber ist dies überhaupt sinnvoll?

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Das Fachmagazin DESIGN&ELEKTRONIK untersucht in seinem eigenen Meßlabor schon seit langem sogenannte Ultra-Low-Power-Mikrocontroller und ermittelte diverse Benchmark-Scores, welche die Hersteller selbst in vielen Fällen nicht publiziert haben (wollen).

Auf der Embedded World 2018 wurden im Rahmen eines Vortrags im Ausstellerforum in Halle 4 dazu nicht nur Messergebnisse präsentiert, sondern auch die Frage diskutiert, wie sinnvoll die in diesem Umfeld gängigen Benchmarks des Embedded Microprocessor Benchmarks Consortiums (EEMBC) überhaupt anzuwenden sind, d.h. welche Aussagekraft die einzelnen Scores haben.

Wie die angehängte Präsentation zeigt, gibt es bei einzelnen Controllern schon innerhalb der verfügbaren Benchmarks deutliche Unterschiede – es gibt Produkte mit offensichtlich sehr energieeffizienter CPU-Implementierung, Speichersystem und Echtzeituhr (RTC), jedoch ganz schlechter weiterer Peripherie wie A/D-Wandler, SPI und Timer.

Davon abgesehen haben die meisten MCUs einen “Sweetspot” hinsichtlich Taktfrequenz und Temperatur, der mit dem realen Betriebspunkt nicht immer in Einklang zu bringen ist.

Die Energieffizienz eines Mikrocontrollers ohne Peripheriefunktionen zu messen, ist nur bedingt sinnvoll. Bislang inkludierte der von EEMBC entwickelte ULPBench keine Peripherie. Dennoch war er nicht sinnlos, da man die Implementierung des Speichersubsystems und unterschiedliche CPU-Architekturen vergleichen kann. Eine Erweiterung des ULPBenchs, genannt ULPMark, berücksichtigt von nun an auch erste Peripherieblöcke, dennoch gibt es Grenzen des sinnvollen Einsatzes eines Benchmarks. DESIGN&ELEKTRONIK-Chefredakteur Frank Riemenschneider präsentierte eigens gemessene Benchmark-Scores und disktutierte deren Aussagekraft.

Das Fazit der DESIGN&ELEKTRONIK ist daher eindeutig: Die EEMBC-Benchmarks bringen Embedded-Entwicklern einen nur sehr eingeschränkten Mehrwert, man wird nicht darum herumkommen, eigene anwendungsspezifische Untersuchen durchzuführen.

Am Ende der Vortrags gab es dann aber doch noch eine konkrete Empfehlung für einen ULP-Mikrocontroller, der sich in keinem getesteten Betriebspunkt mit oder ohne Peripherie schlecht geschlagen hat.

Benchmarking ULP Microcontrollers

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