Fox betont darüber hinaus, dass mit i.MX8 noch weitere Vorteile verbunden sind, welche Anwendern aus der Automobilindustrie, der Industrieelektronik, Entwickler von HMIs und Single-Board-Computer etc. zugutekommen: »Mit einem Prozessor lassen sich dank extensiver Virtualisierung mehrere Systeme realisieren. Außerdem können mit den Prozessoren Inhalte auf bis zu vier Displays dargestellt werden und das in einer geschützten Umgebung«, so Fox. Besonders die Automobilindustrie dürfte daran interessiert sein, denn hier besteht der Wunsch, die bisherigen Anzeigesysteme wie Headup-Display, Rücksitz-Infotainment, Cluster etc. nur noch mit einem einzigen Prozessor anstatt für jedes System einen eigenen Prozessor zu realisieren.
i.MX8 ist der größte Leistungssprung, den NXP bislang mit einer neuen i.MX-Generation vollzogen hat. Und der Zahlenvergleich zwischen i.MX8QMax und i.MX6QuadPlus gibt ihm Recht. So ist die CPU-Leistung um den Faktor 3,5 gestiegen, die GPU sogar um 800 Prozent und die Bildverarbeitung um den Faktor 16. Auch reale Tests, die auf dem Entwicklungs-Kit i.MX8 MEK gelaufen sind, bestätigen den Leistungssprung. Fox weiter: »Unsere i.MX8-Proezssoren sind in der Grafikverarbeitung im Vergleich zum Nvidia K1 bis zu 3 mal schneller.«
Fox weist noch auf einen weiteren Vorteil von i.MX8 hat: die Möglichkeit, mehrere Applikationen vollkommen getrennt voneinander ablaufen zu lassen. Auch andere Hersteller setzen auf Virtualisierung und Hypervisor, doch Fox sieht NXP hier in der besseren Position. Denn der Chip ist so aufgebaut, dass der Anwender die verschiedenen Ressourcen (CPU, GPU, Peripherals, Display-Port etc.) seinen Anforderungen gemäß aufteilen kann, um so beispielsweise zwei vollkommen getrennte Plattformen mit unterschiedlichen Betriebssystemen innerhalb eines Chips zu realisieren. Die Zuweisung einer Ressource – kann aber auch eine Applikation oder ein Betriebssystem – und damit ihre Zugriffsmöglichkeiten zu der jeweiligen Plattform erfolgt über Hardware, nicht über Software.
Sobald das geschehen ist, wird bei allen Transaktionen überprüft, ob sie erlaubt sind. Wenn nicht, wird sie geblockt und ein Alarm ausgegeben. Fox: »Ein Hypervisor allein ist nicht ausreichend, um Plattformen mit mehreren Betriebssystemen zuverlässig zu realisieren.« Außerdem sei mit dem NXP-Ansatz möglich, dass zwei Teams getrennt die Applikationen für die zwei Plattformen im Chip entwickeln und diese dann quasi am letzten Tag zusammengeführt werden und es funktioniert. Fox abschließend: »Das kann kein anderer Hersteller ermöglichen.« i.MX8 QuadMax soll im ersten Quartal als Muster zur Verfügung stehen.