Designtools / FinFET-Design

Parasitärextraktion für fortgeschrittene FinFET-Technologien

19. Dezember 2017, 13:57 Uhr | Hitendra Divecha, Product Management Director, Silicon Signoff&Verification Group, Cadence Design Systems
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Virtueller Metall-Fill

Praktisch jedes IC-Layout kennt Bereiche mit wenigen oder gar keinen Leiterbahnen. Diese müssen, zur Vermeidung elektrischer Performanz-Probleme im Design, mit Metall gefüllt werden. Dies wird als Dummy-Metal-Fill oder einfach nur Metal-Fill bezeichnet. Bei nicht-metallischer Füllebene heißt diese Dummy-Fill.

Oft wurde Metal-Fill erst sehr spät im Design-Zyklus hinzugefügt, nämlich erst nach dem abgeschlossenen Timing. Hierbei evtuell hinzugefügte Parasitärkapazitäten wurden daher einfach ignoriert. Diese Methodik ist für FinFET-Designs weder ausreichend noch empfohlen. Der Metal-Fill-Einfluss muss bereits während der Implementierung berücksichtigt und verstanden werden (Bild 3). Beim 40-nm-Prozessknoten betrug die in der Metallfüllung ursächliche Kapazitätsdifferenz etwa 1%. Das gestaltete sich in der Implementierung und im Signoff meist vernachlässigbar.

 

Bild 3: Integrierter virtueller Metal Fill.
Bild 3: Integrierter virtueller Metal Fill.
© Cadence Design Systems

Bei 16-nm-FinFET-Designs ist dieser Einfluss auf mehr als 4% angewachsen. Bei 10 nm beziehungsweise 7 nm und weniger wird die Änderung vermutlich noch höher ausfallen. Deshalb wird dieser maßgebliche Einfluss auf die FinFET-Designs schon während der Implementierung berücksichtigt. Diese Methodik wirkt sich mit der zeitintensiven Signoff-Charakterisierung von Metal-Fill im GDS stark auf die Laufzeiten aus. Insbesonders, wenn mehrere Designänderungen (ECOs) in der Optimierungsphase durchgeführt werden müssen.

Zusammengefasst:

  • Der Metal-Fill-Einfluss ist während der Implementierung und der Post-Routing-Optimierung zu berücksichtigen.
  • Die Metal-Fill-Analyse muss in diesen Phasen schnell erfolgen, um unnötige ECOs zu vermeiden und die Durchlaufzeit bis zur Design-Closure zu reduzieren.
  • Metal-Fill hat einen großen Einfluss auf längere Netze in FinFET-Designs.

Die Berücksichtigung der zusätzlichen Kapazität ist daher wesentlich: Sie könnte zu Lasten des Timings 20% oder mehr betragen.

 


  1. Parasitärextraktion für fortgeschrittene FinFET-Technologien
  2. Herausforderungen für FinFET-Designs
  3. 3d- und 2,5d-Parasitärextraktions-Tools
  4. Ursachen der Performanzeinbußen
  5. Virtueller Metall-Fill
  6. Algorithmische Reduktion von Parasitärelementen
  7. Induktivitäts-Extraktion bei digitalen Clock-Netzen

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