Der Chips Act der EU kommt gerade noch rechtzeitig, um das Ruder herumreißen zu können – wenn er tatsächlich schnell umgesetzt wird.
Den Anteil verschiedener Länder an der weltweiten Produktion von Halbleitern zeigt: Für Europa wird es eng. Noch um das Jahr 2000 hatte der Prozentsatz der Halbleiterfertigung hierzulande deutlich höher gelegen – mit aus damaliger Sicht aufsteigender Tendenz. Doch dann platzte die Dot-Com-Blase und danach hatten die Politik und die Öffentlichkeit das Interesse an der Halbleiterindustrie verloren. Der Anteil schrumpfte auf die heutige Größe. Wenn nichts passiert, wird er bis zur vollständigen Bedeutungslosigkeit weiterschrumpfen.
Dass aber plötzlich wegen fehlender Fertigungskapazitäten für Chips deutlich weniger Autos von den Bändern laufen, als auf dem Markt verkauft werden könnten, hat wohl auch den letzten die Augen geöffnet. Auch auf politischer Ebene hat sich der Wind inzwischen gedreht, nicht zuletzt auch wegen der aktuellen geopolitischen Situation: Die EU bringt den Chips Act auf den Weg. Jetzt kommt alles darauf an, dass der Chips Act so schnell wie möglich umgesetzt wird und nicht im bürokratischen Klein-Klein versandet.