Der Halbleiterhersteller Intel hatte sich vor sechs Jahren zum ersten Mal in der Frage der Konfliktmaterialien engagiert und 2013 die ersten Mikroprozessoren hergestellt, in denen ausschließlich „konfliktfreies“ Tantal, Zinn, Gold und Wolfram verwendet wurde. Hierzu wurden seit 2009 die Lieferfirmen daraufhin begutachtet, ob diese entsprechende Maßnahmen zur Verhinderung der Verwendung von Konfliktmaterialien treffen. Das Unternehmen bezieht sich dabei auf den „Code of Conduct“ der Electronic Industry Citizenship Coalition (EICC).Wie din dem Kodex beschrieben, erwartet Intel von den Lieferanten die Einhaltung und nachdrückliche Verfolgung der Unternehmensgrundsätze und Maßnahmen, mit denen sichergestellt wird, dass die gelieferten Produkte und Komponenten „DRC-konfliktfrei“ sind. Es wird dabei auch davon ausgegangen, dass die Lieferanten die Vorgaben des Leitfadens der OECD „Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk Areas” einhalten. Zudem sollen die Unternehmen bei der Erhebung der erforderlichen Informationen umfassend kooperieren. Mit eine Veröffentlichung der Berichte über den Fortschritt der Aktivitäten soll schließlich erreicht werden, dass der Prozess der Klärung der Lieferkette einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden kann.
Apple setzt auf eine breite Unterstützung
Das Unternehmen Apple hatte Anfang 2014 gemeldet, dass alle aktiven Hüttenwerke seiner Tantal-Lieferkette durch unabhängige Auditoren als „konfliktfrei“ bewertet wurden. Wegen der ständigen Veränderungen in der Lieferkette sollen diese Audits bei den Lieferanten auch weiterhin durchgeführt werden.
Bei den Metallen Zinn, Wolfram und Gold vertritt das Unternehmen allerdings die Ansicht, dass die Elektronikindustrie ohnehin nur einen kleinen Prozentsatz der Gesamtproduktion verbraucht. Hier sollte nach einem Vorschlag von Apple eine kritische Masse von Hüttenwerken als „konfliktfrei“ klassifiziert werden, so dass die Nachfrage nach Mineralien zweifelhafter Herkunft sicher unterbunden werden kann. Apple fokussiert sich daher darauf, die Zahl der qualifizierten Hüttenwerke zu vergrößern und nicht nur den eigenen Bedarf durch die Zusammenarbeit mit einigen wenigen Lieferanten abzusichern. Apple veröffentlicht in diesem Zusammenhang vierteljährlich eine Liste der Hüttenwerke in aller Welt, die dort in die Kategorien „CFSP Compliant“, „CFSP Participating“ und „No Known or Public CFSP Participation“ eingeteilt wurden.
Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen nach eigenem Bekunden mit Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs), Handelskontoren, Behörden und anderen Einrichtungen zusammen; hinzu kommt die Unterstützung von Organisationen wie der Conflict-Free Tin Initiative (CFTI) und der Public-Private Alliance (PPA).