TriLite baut sein Ökosystem an Partnerunternehmen aus und hat jetzt mit TDK nach Infineon den nächsten Zulieferer von MEMS-Spiegeln für seine Laser-Beam Scanner für Augmented-Reality-Brillen gewonnen.
Das in Wien ansässige Start-up TriLite hat den Laser Beam Scanner »Trixel 3« entwickelt, das derzeit kleinste auf dem Markt erhältliche Projektions-Display, das unter 1.5 g wiegt und ein Volumen von unter 1 cm3 einnimmt. Es eignet sich für den Einsatz in Augmented-Reality-Brillen (AR), um – sobald benötigt – den Trägern virtuelle Informationen einzublenden. Das Besondere: Die AR-Brillen unterscheiden sich vom Gewicht, Aussehen und Tragekomfort kaum von gewöhnlichen Alltagsbrillen.
Gegenüber alternativen Projektionstechniken für AR-Brillen zeichnen sich die Laser-Beam-Scanner-Module (LBS) durch eine bessere Lichtstärke aus – die virtuellen Bilder lassen sich sogar unter voller Sonneneinstrahlung gut erkennen – und können zudem in hohen Stückzahlen zu wirtschaftlichen Kosten gefertigt werden. Sie kombinieren kleine Bauform und geringes Gewicht mit einer sehr hellen und scharfen Bildwiedergabe. Damit haben sie gute Chancen, die AR-Brillen in den Massenmarkt zu bringen, die weltweit führende Unternehmen bereits als Nachfolger der Smartphones ansehen – und Milliarden-Beträge in die Entwicklung dieser Brillen investiert haben. Die AR-Brillen, die bisher auf den Markt kamen, sind aber klobig, schwer, liefern eine ungenügende Bildqualität und sind zudem zu teuer, um Anklang bei den Verbrauchern zu finden und den Sprung in den Massenmarkt schaffen zu können. Mehr zu "AR-Brillen für den Massenmarkt" lesen Sie hier ab S. 20.
Die Strategie von TriLite besteht darin, innerhalb ihres Ökosystems speziell angepasste Standardkomponenten zu beziehen, die auf voll qualifiziertem Standard-Equipment produziert werden, um damit einen auf die Massenfertigung optimierten Produktionsfluss zu ermöglichen. Das trifft insbesondere auch auf die 2D-MEMS-Spiegel zu, für die TDK als weiterer Zulieferer hinzugekommen ist.
»Bei dem MEMS-Spiegel von TDK handelt es sich um eine Schlüsselkomponente für unseren »Trixel 3«-LBS, der sicher stellt, dass sie die Spezifikationen hinsichtlich höchster Helligkeit und winziger Baugröße erreichen«, sagt Peter Weigand, CEO von TriLite. »Wir haben unseren Fertigungs-Service darauf ausgelegt, die Anforderungen unserer Kunden für die Produktion in sehr hohen Stückzahlen erfüllen zu können.«
»Auf Basis unserer miniaturisierten MEMS-Spiegel kann der “Trixel 3” helle und klare Bilder trotz winziger Bauform projizieren«, erklärt Markus Puff, Head R&D der Piezo and Protection Devices von TDK in Deutschlandsberg, Österreich. »Wir freuen uns, unsere langjährige Erfahrung in der Materialforschung, der MEMS-Spiegel und in der Massenfertigung in die Partnerschaft einbringen zu können.«
In der Optical Light Engine »Trixel 3« hat TriLite neben dem 2D-MEMS-Spiegel alle optischen Komponenten sowie das Trajectory Control Module (TCM) untergebracht. »Dabei ist es uns gelungen, einen großen Teil der Komplexität der Hardware in die Software zu verschieben – was einen wesentlichen Anteil daran hat, dass wir kostengünstig in hohen Stückzahlen fertigen und dabei durchgehend auf Standardkomponenten zurückgreifen können«, sagt Peter Weigand. Das LBS-Modul wiegt unter 1.5 g und nimmt ein Volumen von unter 1 cm3 ein.
Zudem benötigt der optimierte optische Pfad – im Gegensatz zu vielen anderen Technologien – keine zusätzliche sogenannte Relay-Optik für die Einkopplung der AR-Bilder in die Waveguides auf den Brillengläsern, was zusätzlich Platz und Gewicht spart. Die geringe System-Latenz sorgt dafür, dass sich die AR-Bilder in natürlicher Weise in die Umgebung und die räumliche Bewegung des Brillenträgers integrieren. Damit können OEMs AR-Brillen entwickeln und auf den Markt bringen, die die Erwartungen der Verbraucher tatsächlich erfüllen.