Software-definierte Fahrzeuge entwickeln

NXP präsentiert S32-CoreRide-Plattform

28. März 2024, 9:00 Uhr | Irina Hübner
© NXP

Mit der Einführung seiner S32-CoreRide-Plattform will NXP die Integrationsbarrieren bei der Entwicklung softwaredefinierter Fahrzeuge überwinden. S32 CoreRide ist die branchenweit erste Plattform, die Rechen-, Fahrzeugvernetzungs- und Energiemanagement-Funktionen in einer Software-Plattform vereint.

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Die neue Fahrzeugsoftware-Plattform von NXP soll die Entwicklung komplexer Fahrzeugarchitekturen vereinfachen und die Kosten für Automobilhersteller sowie Tier-1-Zulieferer senken. Die S32-CoreRide-Plattform bündelt die bewährten S32-Rechen-, Netzwerk- und Energiemanagement-Funktionen sowie sofort einsatzbereite Software aus dem umfangreichen Softwarepartner-Ökosystem des Unternehmens.

Darüber hinaus stellt NXP seine erste CoreRide-Lösung für Zentralrechner vor. Diese basiert auf NXPs neuer Fahrzeugprozessorfamilie S32N mit »Super-Integrations«-Fähigkeiten, die sichere und skalierbare Lösungen für Echtzeit- und Anwendungsverarbeitung sowie für die Fahrzeugvernetzung bietet.

Softwaredefinierter Entwicklungsansatz künftig unerlässlich

Die Entwicklung von softwaredefinierten Fahrzeugen eröffnet vielversprechende Perspektiven, bringt aber auch zugleich Herausforderungen mit sich. Aktualisierbare Funktionen und neue Einnahmequellen werde künftig in allen Fahrzeugflotten benötigt, wodurch ein neuer, softwaredefinierter Entwicklungsansatz unerlässlich ist.

Bei der Entwicklung moderner Fahrzeugarchitekturen ist daher eine weitere Zunahme von hardwaredefinierten Varianten über verschiedene Fahrzeugklassen hinweg nicht mehr praktikabel.

S32-CoreRide-Plattform: Integration und Konsolidierung

Die neue S32-CoreRide-Plattform stellt nach Einschätzung von NXP einen Meilenstein bei der Überwindung der Herausforderungen im Bereich der Software- und Hardware-Integration dar, die einer schnellen Einführung von SDVs im Weg stehen.

Inkonsistenzen bei Software und Architektur haben es Automobilherstellern bisher erschwert, Funktionen von der traditionellen Multi-ECU auf eine zonale oder zentralisierte Verarbeitung zu verlagern.

Die neue Plattform integriert NXPs Hardware-Portfolio mit Software von weltweit führenden Automobilexperten in einem umfassenden Ökosystem, darunter Software der Unternehmen Accenture ESR Labs, ArcherMind, Blackberry QNX, Elektrobit, ETAS, Green Hills Software, Sonatus, Synopsys, TTTech Auto, Vector Informatik GmbH und Wind River sowie Produkte von Tier-1-Lieferanten wie Valeo.

OEMs können mithilfe der S32-Rechenleistung der CoreRide-Plattform Steuergeräte konsolidieren und flexible Architekturen – von domänen- über zonenbasierten bis hin zu zentralisierten Architekturen – entwickeln, die über Fahrzeugklassen und -generationen hinweg skalierbar sind. Die Plattform kann Fahrzeugfunktionen isolieren, um Interferenzen zwischen den einzelnen Anwendungen zu vermeiden. Zudem kann sie Ressourcen dynamisch neu zuweisen, so dass die Leistung der Anwendungen nicht abnimmt, wenn sie im Laufe der Zeit weiterentwickelt werden.

Dieses hohe Maß an Integration und Flexibilität erleichtert Automobilherstellern und Tier-1-Zulieferern ihre Entwicklungsaufgaben deutlich. Sie können sich mit der S32-CoreRide-Plattform nun stärker auf die Differenzierung und die Entwicklung ihrer Anwendungssoftware für neue Geschäftsmodelle konzentrieren.

Innovationszyklen vekürzen

»Die Umstellung der Automobilindustrie auf softwaredefinierte Fahrzeuge bedeutet einen grundlegenden Umbruch«, betont Henri Ardevol, Executive Vice President und General Manager Automotive Embedded Systems bei NXP.

»In den letzten zehn Jahren ist es vielen Branchen gelungen, ihre Innovationszyklen zu verkürzen und durch eine enge Integration von Halbleitern und Software eine höhere Leistung bei geringeren Kosten zu erzielen. Mit unserer S32-CoreRide-Plattform können Automobilhersteller ihre Herangehensweise an die Entwicklung von softwaredefinierten Fahrzeugen jetzt radikal verändern und einen viel schnelleren, offenen Entwicklungspfad einschlagen.«

Erste S32-CoreRide-Lösungen für Zentralrechner auf Basis der S32N-Fahrzeugprozessorfamilie

NXPs erste Lösungen der S32-CoreRide-Plattform für Zentralrechner basieren auf der neuen Fahrzeugprozessorfamilie S32N mit »Super-Integrations«-Fähigkeiten, fortschrittlicher Fahrzeugvernetzung, Energiemanagement und vorintegrierter Software aus dem offenen S32-CoreRide-Partner-Ökosystem.

Mit dieser Zentralrechner-Lösung können Automobilhersteller viele fahrzeugübergreifende Funktionen sicher und einfach integrieren, die in einer isolierten Umgebung ausgeführt werden. Grundlage dafür sind die für die Automobilindustrie geeigneten Hardware-Isolierungsfunktionen der S32N-Familie.

Die skalierbare S32N-Familie wurde speziell für die höchsten Level der funktionalen Sicherheit im Automobilbereich entwickelt. Sie erlaubt zahlreiche Kombinationen von Echtzeit- und Anwendungsprozessorkernen, um ein breites Spektrum an Rechenanforderungen für Zentralrechner der Automobilhersteller zu erfüllen.

Alle S32N-Bausteine integrieren eine fortschrittliche Hardware-Sicherheits-Engine und einen TSN-Ethernet-Switch mit mehreren Ports sowie einen CAN-Hub. Einige unterstützen auch Ethernet-Paketbeschleunigung, AI/ML-Beschleunigung und kosteneffiziente Intercompute-PCI-Express-Dienste.

Die S32-CoreRide-Zentralrechner-Lösung wurde speziell für die Anforderungen an Netzwerkbandbreite, Energieversorgung und funktionaler Sicherheit nach ISO 26262 ASIL D konzipiert. Sie erlaubt es, die Vorteile von SDVs mit Hilfe der Bereitstellung intelligenter Fahrzeugdaten bestmöglich auszuschöpfen. So lassen sich erweiterte Funktionen und neue Dienste über die gesamte Lebensdauer eines Fahrzeugs implementieren und monetarisieren.

Verfügbarkeit der S32-CoreRide-Plattform

NXP arbeitet schon heute mit Automobilherstellern und Tier-1-Zulieferern an den ersten Angeboten für die S32 CoreRide-Plattform. Fahrzeuge, die die S32-CoreRide-Funktionen nutzen, sind bereits in der Entwicklung. Die ersten Serienfahrzeuge mit diesen Funktionen werden voraussichtlich im Jahr 2027 in Betrieb gehen.


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