Forschungsprojekt »SeDaFa«

Selbstdatenschutz im vernetzten Fahrzeug

11. Februar 2016, 17:59 Uhr | Steffi Eckardt
»Mein Auto muss nicht alles wissen« - unter diesem Motto ist das Projekt SeDaFa gestartet.
© Fraunhofer SIT

Das Projekt »SeDaFa«, kurz für Selbstdatenschutz im vernetzten Fahrzeug, entwickelt Lösungen, mit denen Autonutzer selbst darüber bestimmen können, auf welche Fahrzeugdaten zugegriffen werden darf. In dieses Lösungen fließen sowohl technische, als auch rechtliche Aspekte und Nutzerfreundlichkeit.

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Fahrzeugdaten werden immer wichtiger. Einzelne Teile des Fahrzeugs erzeugen und speichern Daten; Steuergeräte und Sensoren kommunizieren sowohl untereinander als auch mit Werkstätten, Automobilherstellern und Infrastrukturen. Das birgt natürlich nicht nur Vorteile für Verkehrssicherheit und Komfort bietet, sondern auch Risiken für die Persönlichkeitsrechte der Fahrzeugnutzer.

Dieser Datenschutzproblematik nimmt sich das Projekt »SeDaFa« an. Ziel ist es, Lösungen zum Selbstdatenschutz von Autofahrern und Insassen zu entwickeln, die sowohl Fahrzeughersteller und Infrastruktur-Anbieter genauso wie Entwickler für Auto-Apps nutzen können, um ihre Geschäftsmodelle datenschutzfreundlich zu gestalten. Dabei sollen Fahrzeugnutzer transparent und übersichtlich informiert werden, welche Daten gesendet und für welche Zwecke genutzt werden können – auf dieser Basis sollen sie selbst entscheiden können, welche Daten sie preisgeben möchten. Der Datenfluss soll also nicht komplett unterbunden, sondern ein datenschutzwahrender Zugriff auf Fahrzeugdaten gewährleistet werden. Um das zu erreichen, arbeiten in dem Projekt Experten unterschiedlicher Disziplinen zusammen, die nicht nur technische, sondern auch rechtliche Aspekte und Nutzerfreundlichkeit der zu entwickelnden Lösungen berücksichtigen.

»Wir untersuchen zunächst sämtliche Datenströme von Steuergeräten, Telematikeinheiten, Sensoren und Infotainment-Systemen und schauen, welche Daten wohin fließen«, erläutert Prof. Dr. Christoph Krauß, SeDaFa-Projektkoordinator und Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT. Er ergänzt: »Wir schauen dann, welche Konsequenzen dies für den Nutzer haben kann, und ob die Daten personenbezogen sind oder nicht«. Aus Geschwindigkeitsdaten ließe sich beispielsweise ermitteln, wo genau ein Auto entlang gefahren ist – ohne Geo-Koordinaten zu übertragen, sondern allein durch Wegbeschaffenheit, Kreuzungen oder Ampeln.


  1. Selbstdatenschutz im vernetzten Fahrzeug
  2. Keine Verletzung der Privatsphäre?

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