LeddarTech kauft VayaVision

»Das genaueste 3D-Umfeldmodell«

7. September 2020, 10:13 Uhr | Iris Stroh

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

..." wir sind an allem interessiert, das die Umgebungserfassung um das Fahrzeug verbessert."

Was heißt das?

Wir sind eine Automotive Sensing Company und unser Ziel ist, die umfassendstes End-to-End-Sensing-Lösung für ADAS und autonomes Fahren anzubieten. Dementsprechend sind wir an allem interessiert, das die Umgebungserfassung um das Fahrzeug verbessert. Das bezieht sich auf ergänzende Technologien wie die von VayaVision, aber auch auf Verbesserungen unserer existierenden SoCs oder eben zusätzliche Software, die hilft, das Fahrzeug sicherer zu machen.

Mit anderen Worten: Wir sind an allen Technologien interessiert, die die Erfassung der Fahrzeugumgebung und auch des Fahrzeuginnenraums beeinflussen. Sie müssen komplementär zu den von unseren Partnern angebotenen Technologien sein. Unsere Partner haben auch Zugang zu allen Technologien, die wir anbieten. LeddarTech ist ein Lieferant von Komponenten und Software für die Automobilindustrie. Unsere Kunden entwickeln Lidar-, ADAS- und AD-Systeme, und wir bieten eine ganze Reihe von SoCs zusammen mit anderen Komponenten, Software, Referenzdesigns und Tool Kits an, mit denen sie ein komplettes System entwickeln können.

Was ist das Ziel bei der Kombination von Leddar Pixell und VayaVision-Software, geht es um ein verkürztes Time-to-Market?

Ja, genau darum geht es. Wir wollen mit diesem Standardprodukt das Time-to-Market beschleunigen und gleichzeitig die Komplexität sowie die Kosten der Entwicklung reduzieren, indem wir eine komplette Palette von Standardprodukten – Komponenten und Software – anbieten, aus denen Entwickler wählen können, um das Design ihres ADAS- und AD-Systems abzuschließen.

Welche Zeitpläne hat sich LeddarTech gestellt, um mit dem neuen Produkt auf den Markt zu kommen?

Wir gehen davon aus, dass Kunden-Demos noch Ende dieses Jahres zur Verfügung stehen, im Frühjahr 2021 wird das Produkt für alle Kunden für die Serienfertigung verfügbar sein.

Im Automotive-Bereich kommt für sicherheitskritische Anwendungen ISO 26262 ins Spiel, wobei die Zertifizierung wohl eher auf der Systemseite liegen dürfte.

Ja, aber wir bieten SoCs und Software an, die gemäß den Vorgaben von ASIL-B und ASPICE entwickelt wurden. Der neue Perception- und Fusion Stack von LeddarTech basiert auf dem VayaVision-Ansatz, der die Anforderungen an Safety und Redundanz im Automobilbereich erfüllt.

Mit dieser Übernahme tritt LeddarTech in direkte Konkurrenz zu Mobileye/Intel. Wie positionieren Sie Leddartech im Vergleich zur Konkurrenz?

Obwohl wir einen ähnlichen Ansatz wie Mobileye verfolgen, kommt Mobileye aus dem Bereich der Kamera- oder Bildverarbeitung, wir hingegen aus dem Bereich der Lidar-Verarbeitung. Mobileye/Intel ist in der Wertschöpfungskette bereits aufgestiegen und bietet jetzt komplette End-to-End-Lösungen für Level 2 und Level 3 an. Aber dies ist eine Black Box, die OEMs/Tier-Ones müssen sie so nehmen, wie sie ist, und die Daten gehören Mobileye. Unser Ansatz ist völlig anders. Wir bieten eine offene Architektur, die es dem Tier-1/2 oder OEM ermöglicht, auf Basis unserer Lösung eigene Innovationen zu entwickeln.

Wir haben mit der Solid-State-Lidar-Datenverarbeitung begonnen. Jetzt können wir End-to-End-Lösungen von SAE Level 2 bis Level 5 für ADAS und automatisiertes Fahren anbieten. Der Vorteil für die Kunden, wenn sie sich auf LeddarTech verlassen: Sie können ihre eigenen Innovationen auf der Grundlage unserer Architektur entwickeln, und wir teilen die Daten mit ihnen. Sie entscheiden über jede einzelne Komponente, die das Gesamtsystem ausmacht, einschließlich der Wahl des Prozessors, des Betriebssystems, der Kamera, des Radars oder der Lidar-Lösung. Unsere Kunden können mit uns zusammenarbeiten, um eine vollständige, kundenspezifische Lösung zu entwickeln, die es ihnen ermöglicht, nicht nur innovativ zu sein, sondern sich auch auf dem Markt zu differenzieren. Sie können mit LeddarTech und seinen Partnern zusammenarbeiten, um ihre Wertschöpfung und Werterhaltung zu maximieren. Dies ist für OEMs und ihre Zulieferindustrie sehr wichtig, denn damit sind sie in der Lage, innovativ zu sein und Systeme zu entwickeln, mit denen sie sich differenzieren können.

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