Das Ökosystem von LeddarTech

Vorteil für alle Seiten

12. November 2019, 10:29 Uhr | Iris Stroh
 LeddarTech
Pierre Olivier, LeddarTech: »Unser Ökosystem macht es für unsere Kunden deutlich einfacher, ein System nach ihren Vorstellungen zu entwickeln, und darüber hinaus wird die Entwicklung auch noch deutlich beschleunigt.«
© LeddarTech

LeddarTech hat im Laufe der Zeit ein Ökosystem mit 15 Partnern aufgebaut. Markt&Technik sprach mit Pierre Olivier, CTO von LeddarTech, über einzelne Partner oder welche Vorteile das Ökosystem bietet.

Markt&Technik: Inwieweit beeinflussen sich die Partner gegenseitig bei der Entwicklung ihrer eigenen Technologien?

Pierre Olivier: Wir ergänzen uns gegenseitig. Jedes der beteiligten Unternehmen hat seine eigenen Kernkompetenzen und sein eigenes spezifisches Know-how; wir sind beispielsweise Spezialisten, wenn es um die Signalerfassung und -verarbeitung geht, das sind die genutzten Kerntechnologien in unseren LeddarCore-Chips. Aber Lidar ist eine Technologie, die extrem viele Disziplinen benötigt, also neben der Signalerfassung und -verarbeitung beispielsweise auch optoelektronische und optische Komponenten, Prozessoren usw. Und unsere Partner liefern dementsprechend ihre Kerntechnologien genau in den Bereichen, wo sie die Experten sind.

Wenn wir alles selbst machen wollten, wäre das Ergebnis sicherlich nicht so gut. Eine Kette ist immer so schwach wie ihr schwächstes Glied. Es wäre nicht sinnvoll, wenn wir versuchen würden, in allen verschiedenen Disziplinen, die für Lidar-Sensoren notwendig sind, hervorragende Entwicklungen voranzutreiben. Also holen wir uns dieses Know-how von unseren Partnern aus unserem Ökosystem. Und alle Partner sind sich darüber einig, wo die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Kernkompetenzen liegen, sodass wir eine bessere Gesamtlösung realisieren können.

Inwieweit müssen die Technologien und Komponenten Ihrer Partner an Ihre Kernkompetenzen angepasst werden? Oder passen Sie Ihre Entwicklungen an die Komponenten Ihrer Partner an?

Die Partnerschaften sind synergetisch. Wir versuchen mit den besten Unternehmen in den jeweiligen Disziplinen zusammenzuarbeiten, und versuchen, die Schnittstelle zwischen den Partnertechnologien und uns zu definieren, damit in der Kombination beider Technologien der Wert maximiert wird.

Ein Beispiel: Photodetektoren. Wir liefern nur generische Spezifikationen für die Detektoren und bauen dann unsere Seite der Schnittstelle so auf, dass in der Kombination das Bestmögliche herauskommt. Denn eines ist klar: Wir wollen auf keinen Fall nur eine Lösung anbieten. Denn das Schöne und auch Wertvolle an einem Ökosystem besteht darin, dass es unseren Kunden die Möglichkeit verschafft, zwischen verschiedenen Optionen auszuwählen. Denn wenn wir unseren Kunden die Flexibilität geben, verschiedene Kombinationen zusammenzustellen, dann können sie für ihre Anwendung genau die Kombination wählen, die ihren Ansprüchen am besten gerecht wird.

Fließt der Input Ihrer Partner auch in die Entwicklung der Hardware ein oder nur in die Software?

Der Input findet Eingang auf der Hardware- und der Software-Ebene. Er ist auch sehr wichtig, denn unsere Partner sind die Experten für ihre eigenen Technologien. Wenn wir beispielsweise selbst versuchen würden, die Wellenlänge festzulegen, kann das auch in die Hose gehen, denn es ist ganz klar, dass wir keine Experten für Laser sind. Also ist es besser, wenn wir solchen Input von unseren Partnern übernehmen. Dementsprechend versuchen wir, soweit es möglich ist, den Input unserer Partner auch zu berücksichtigen, denn ihr Wissen und Know-how ist wertvoll für die Gesamtlösung.

Wie hat sich das Ökosystem etabliert?

Über verschiedene Wege. Zum einen kommt es vor, dass wir ein Unternehmen ansprechen, weil wir glauben, dass dessen Technologie uns hilft, eine Lösung zu entwickeln, die wir ohne das Unternehmen nicht realisieren könnten. Das funktioniert natürlich auch umgekehrt, dass also Unternehmen auf uns zukommen, weil sie glauben, dass sich unsere beiden Technologiekompetenzen ergänzen. Typischerweise bestand aber schon vorher eine gewisse Form der Zusammenarbeit, beispielsweise weil wir die Komponenten von einem Unternehmen nutzen oder evaluieren. Wenn dann beide Seiten davon überzeugt sind, dass eine engere Partnerschaft von Vorteil ist, und dazu bereit sind, dann wird sie geschlossen.

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