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Lidar für den Massenmarkt

28. März 2019, 13:10 Uhr | Iris Stroh
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Um hochautomatisiertes Fahren (Level 3) zu ermöglichen, gilt Lidar als unumgänglich. Aktuell verfügbare Lidar-Systeme sind aber noch zu teuer, um am Automobilmarkt einsetzbar zu sein. LeddarTech will das ändern und Lidar massentauglich machen.

Klaus Buchner, ASIC Senior Project Manager von LeddarTech, erklärt: »Die Zukunft des Automobilmarktes wird durch Technologien bestimmt, welche die Automatisierung von Fahrzeugen vom teilautonomen bis zum autonomen Fahren ermöglichen. Fahrzeuge müssen in der Lage sein, ihre Umgebung durch verschiedenartige Sensoren zu erkennen. Technologien wie Kameras, Ultra­schall und Radar werden dazu bereits heute in Serienfahrzeugen eingesetzt. In der Branche besteht jedoch überwiegend Konsens, dass all diese Sensoren Einschränkungen haben und Lidar zusätzlich notwendig sein wird, um die erforderliche Sicherheitsstufe beim autonomen Fahren zu erreichen.«
Den bereits heute verfügbaren Lidar-Technologien, die in AD-Systemen (Automated Driving) und für die Entwicklung von autonomen Fahrzeugprototypen eingesetzt werden, erteilt Buchner insofern eine Absage, als »es sich um mechanisch scannende Lidars handelt, die nicht nur teuer sind, sondern auch nicht die für Serienfahrzeuge erforderliche Zuverlässigkeit aufweisen«. Damit Lidar in allen Autoklassen in naher Zukunft eingesetzt werden kann, ist seiner Meinung nach eine Technologieplattform notwendig, die sich einerseits durch niedrige Kosten auszeichnet und zuverlässig funktioniert, andererseits aber auch für verschiedene Applikationen die erforderlichen Reichweiten, Auflösungen und Sichtbereiche abdecken kann.

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Klaus Buchner, LeddarTech »Um die Kosten für Lidar-Systeme zu senken, hat LeddarTech seine eigene Signalverarbeitungstechnologie entwickelt, die es ermöglicht, kostengünstige, leicht verfügbare optische Komponenten zu nutzen und mehr Leistung aus einem Lidar-Design herauszuholen.«
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Und genau hier setzt LeddarTech an. Das aus der Optik kommende Unternehmen aus Kanada hat laut Buchner bereits sehr früh angefangen, sich um kostenoptimiertes Lidar zu bemühen, auch wenn ursprünglich der Automobilmarkt noch nicht im Fokus war. Die Solid-State-Lidar-Sensoren von LeddarTech werden laut Buchner bereits in verschiedenen Mobilitätsanwendungen eingesetzt, von Drohnen bis hin zu autonomen Shuttles, vom Verkehrsmanagement bis hin zur Autobahn-Maut, sodass das Unternehmen die notwendige Lernkurve bereits durchlaufen hat und heute eine Technologie zur Verfügung stellt, die hochgradig optimiert ist und einen hohen Reifegrad aufweist. Buchner weiter: »Heute konzentrieren sich unsere Entwicklungsanstrengungen vor allem darauf, ADAS und autonomes Fahren in einer Vielzahl von Fahrzeugen wie PKWs, Shuttles, Robotaxis oder Nutzfahrzeugen zu ermöglichen.«

LeddarEngine als Rundum-sorglos-Paket

LeddarTech setzt dazu auf die Entwicklung einer sogenannten LeddarEngine, die neben einem SoC mit LeddarSP auch eine ausgereifte Signalverarbeitungs-Software beinhaltet. Bei der Hardware hat das Unternehmen mit dem LCA2 mittlerweile die zweite Generation eines Lidar-SoC auf den Markt gebracht; an der dritten Version – LCA3 – wird bereits gearbeitet. Buchner betont, dass bei der Entwicklung der Hard- und Software die Anforderungen von ISO 26262 berücksichtigt wurden, sodass die LeddarTech-Kunden Lidar-Systeme entwickeln können, die den erforderlichen Sicherheitsstandards entsprechen. Buchner weiter: »Unsere Solid-State-Lidar-Designs sind darüber hinaus hochgradig integriert und somit klein genug, um sich problemlos in das Fahrzeugdesign integrieren zu lassen.«


  1. Lidar für den Massenmarkt
  2. Die Nase vorn
  3. LeddarTech-Technologie

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