Die vom ETSI erstellten Security-Standards adressieren die Gefahren Manipulation und Überwachung und definieren Security-Services, die beide Gefahren mindern sollen. Unter den Security-Services sind bekannte Techniken wie Verschlüsselung, Zertifikate, Pseudonyme, Validierungen, Checksummen, Authentifizierung, Autorisierung usw. zu finden. Allerdings schreitet die Informationstechnik in rasantem Tempo voran, während der Lebenszyklus von Fahrzeugen vergleichsweise lang ist. Wie kann sichergestellt werden, dass die heute implementierten Sicherheitsmechanismen in zehn Jahren nicht „geknackt“ werden können?
Auch mit Blick auf die Gefahr der Überwachung bleiben offene Fragen: Die ITS-Infrastruktur hat generell jederzeit die Möglichkeit zu evaluieren, wo sich ein bestimmtes Fahrzeug befindet. Nach den ETSI-Standards muss zwar jede ITS-Station Pseudonyme benutzen – und die Verknüpfung vom Pseudonym zum eindeutigen Identifier darf nur bei Verdacht auf Manipulation der ITS-Station aufgelöst werden. Staatliche Behörden haben jedoch die Möglichkeit, genau das zu tun. Umso wichtiger ist es, den gewünschten Stellenwert für die funktionale Sicherheit und die IT-Security in der Fahrzeugvernetzung gut auszuloten, um die Vorteile des autonomen Fahrens nutzbar zu machen und dessen Akzeptanz zu sichern.
Um die richtige Balance zu finden, arbeiten im VDE Experten aus Wissenschaft, Normung und Prüfung zusammen und bringen ihre Ergebnisse zum Beispiel in Form von Studien, Normungs-Roadmaps und Initiativen zu Themen wie E-Mobility, 5G und Cyber Security ein – auf nationaler und auf internationaler Ebene. Denn eines ist sicher: V2X-Kommunikation und autonomes Fahren ohne Grenzen erfordert internationale Standards auf höchstem Niveau. Das betrifft insbesondere Sicherheitsstandards.