Berg Insight

Aftermarket-Fahrzeugtelematik wächst bis 2029 mit knapp 9 Prozent

23. Dezember 2025, 9:23 Uhr | Iris Stroh
© Berg Insight

Laut einer aktuellen Studie des IoT-Marktspezialisten Berg Insight erreichten die weltweiten Auslieferungen von Aftermarket-Telematiklösungen für Pkw im Jahr 2024 ein Volumen von 26,5 Millionen Einheiten.

Diesen Artikel anhören

Bis 2029 soll diese Zahl auf 39,3 Millionen Geräte steigen. Der weltweit installierte Bestand aktiver Aftermarket-Telematikeinheiten wächst demnach mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 8,7 Prozent – von 90,3 Millionen Ende 2024 auf 136,8 Millionen Einheiten Ende 2029.

Berg Insight definiert Aftermarket-Telematiklösungen in diesem Bericht als sowohl mobilfunk- und GNSS-basierte als auch funkbasierte (RF) Systeme. Solche Lösungen kommen in zahlreichen Anwendungsfeldern zum Einsatz, darunter Diebstahlortung und -wiederbeschaffung (SVT/SVR), Fahrzeugdiagnose, WLAN-Hotspots, Komfortdienste sowie nutzungsbasierte Versicherungsmodelle. Insbesondere die Fernfahrzeugdiagnose ermöglicht es Serviceanbietern wie Händlern und Werkstätten, ihr Leistungsangebot gegenüber Fahrzeughaltern auszubauen.

»Händler und Finanzierungsunternehmen können Telematik zudem für das interne Flottenmanagement nutzen und den Customer Lifetime Value gezielt steuern«, sagt Martin Cederqvist, Senior Analyst bei Berg Insight. Obwohl immer mehr Neufahrzeuge bereits mit integrierter Konnektivität verkauft werden, eröffnet der bislang unterschiedlich erfolgreiche Marktzugang von OEM-Telematikdiensten dem Aftermarket weiterhin gute Perspektiven – selbst in reifen Märkten. Spezialisierte Aftermarket-Angebote können dabei gezielt auf bestimmte Kundengruppen zugeschnitten werden und sich so gegenüber breit angelegten OEM-Lösungen differenzieren. Autohäuser und Werkstätten zählen zu den Kundensegmenten, die solche maßgeschneiderten Telematikdienste besonders erfolgreich nutzen.

Regionale Marktbedingungen beeinflussen die Nachfrage zusätzlich. In Ländern mit hoher Fahrzeugkriminalität sind Lösungen zur Diebstahlverfolgung besonders gefragt, etwa in Brasilien, Israel, Russland und Südafrika. »Die Zahl der aktiven Aftermarket-SVT-Systeme wird voraussichtlich von 67,0 Millionen Ende 2024 auf 103,4 Millionen Einheiten im Jahr 2029 steigen«, so Cederqvist.

Der Markt zeichnet sich zudem durch eine große Vielfalt an Bauformen aus – von fest installierten, verkabelten Blackboxen über selbst installierbare OBD-Dongles bis hin zu batteriebetriebenen Geräten. Mobilfunkbasierte Lösungen dominieren zwar den Markt, funkbasierte Systeme sind jedoch in vielen Regionen verbreitet und spielen insbesondere bei Diebstahlortungsdiensten eine wichtige Rolle.

Aftermarket-Telematikdienste werden von einer Vielzahl unterschiedlicher Anbieter angeboten. Der Vertrieb erfolgt dabei überwiegend über Partnerkanäle. Zu den wichtigsten Absatzwegen zählen Versicherungen, Autohändler und Importeure sowie Direktkanäle zum Endkunden, etwa über Mobilfunkanbieter und Online-Händler. »Der Vertrieb über Drittanbieter ist nach wie vor die gängigste Markteintrittsstrategie für Anbieter von Aftermarket-Telematiklösungen«, fasst Cederqvist zusammen.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!