IAA Nutzfahrzeuge 2018

Continental entwickelt Umfeldmodell für Nutzfahrzeuge

18. September 2018, 16:00 Uhr | Stefanie Eckardt
Kamera, Radar, Lidar: Mit der Fusion unterschiedlicher Sensorinformationen wird der Blick auf die Umwelt zuverlässiger und präziser.
© Continental

Continental entwickelt derzeit ein Umfeldmodell, das die Fahrzeugumgebung mit verschiedenen Sensoren umfassend erfasst. Die zuverlässige Wahrnehmung der Fahrzeugumgebung und deren präzise Bewertung ist eine Grundvoraussetzung für hochentwickelte Fahrerassistenzfunktionen und automatisiertes Fahren.

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Für die Entwicklung des Umfeldmodells werden Daten von Sensoren wie Kamera, Radar und Lidar mit zusätzlichen Informationen wie dem vorausliegenden Straßenverlauf zusammengeführt und von einem intelligenten Steuergerät, der Assisted and Automated Driving Control Unit (ADCU), gesammelt, ausgewertet und interpretiert. Auf dieser Basis entsteht ein komplexes und detailliertes Umfeldmodell. Dieses kann auch als Voraussetzung für hochentwickelte Fahrerassistenzfunktionen genutzt werden und so insbesondere zu mehr Sicherheit auf der Straße beitragen. Auf der IAA Nutzfahrzeuge ist zu sehen, wie ein Umfeldmodell funktioniert, zusätzlich werden verschiedene Anwendungsfälle gezeigt, darunter Platooning und der Rechtsabbiegeassistent. Continental rechnet in den kommenden Jahren mit einer weltweit steigenden Nachfrage nach Subsystemen für das automatisierte Fahren. Das Angebot richtet sich insbesondere an Nutzfahrzeughersteller in Europa, Nordamerika und Asien.

Für die Umfelderkennung bietet der Zulieferer verschiedene Radarsensoren und Kameras. Auch an einem 3D Flash Lidar für Pkw und Nutzfahrzeuge arbeiten die Entwicklungsingenieure. Das Unternehmen ist somit technologisch auf alle drei Sensorarten eingestellt. Der Vorteil: Mit der Kombination verschiedener Sensoren wird der Blick auf die Umwelt zuverlässiger und präziser. Denn jeder Sensor hat seine Stärken und erfasst jeweils unterschiedliche Parameter der Umwelt – so lässt sich auch das Fahrzeugumfeld genauer erfassen. Neben den Sensordaten zu anderen Verkehrsteilnehmern und statischen Objekten wie Fahrbahnmarkierungen und Verkehrszeichen fließen über Vernetzungsstechnologien für die Fahrzeug-zu-Fahrzeug (V2V)- und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation (V2X) weitere Informationen in das Modell ein: Unter anderem liefern HD-Karten und GPS exakte Positionsdaten des Fahrzeugs. Über Systeme wie den dynamischen eHorizon und Verkehrsdaten von Drittanbietern kann zudem die gesamte Verkehrssituation berücksichtigt werden, etwa ein vorausliegender Stau oder eine Wanderbaustelle. So entsteht ein verlässliches Abbild der Fahrzeugumgebung. Continental kann flexibel auf individuelle Wünsche eingehen und das System dahingehend anpassen, welche und wie viele Informationen in das Umfeldmodell einfließen.

Berechnet wird das Umfeldmodell in der Assisted and Automated Driving Control Unit: Das zentrale Steuergerät für automatisiertes Fahren ist ein Hochleistungsrechner, der den Safety-Anforderungen nach ASIL D entspricht. Zudem erfüllt er die Anforderungen an die für Hochautomatisiertes Fahren erforderliche Hardware. Auf der ADCU werden die ermittelten Informationen ausgewertet, interpretiert und mehr als fünfzigmal pro Sekunde wird ein Umfeldmodell erstellt. Es fungiert als Software, die die Informationen der einzelnen Sensoren und der verschiedenen Anwendungen verbindet.
 

 


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