Ein wichtiger Bestandteil eines funktionsfähigen TSN-Netzwerks sind nicht nur die Netzwerkgeräte selbst, sondern auch die Mechanismen zur Konfiguration der Geräte und der Kommunikationsströme. Die IEEE-802.1-TSN-Arbeitsgruppe betrachtet im Rahmen der Arbeit am zukünftigen Standard IEEE P802.1Qcc aktuell drei unterschiedliche Konfigurationskonzepte: Vollständig dezentral, vollständig zentralisiert und eine Mischform aus zentralisierter und dezentraler Kommunikation. Besonders bei der Kommunikation mit den Netzwerkgeräten muss sichergestellt sein, dass die Verbindung zu den Geräten und die Konfiguration durch einen Benutzer heute üblichen Sicherheitsbeschränkungen unterliegt. Hinter der Berechtigung, einen TSN-Kommunikationsstrom auf- oder abzubauen und die Konfiguration von Geräten zu ändern, müssen bewährte Sicherheitsmaßnahmen wie ein rollenbasierter Zugriff mit Sicherheitsabfragen (etwa Benutzername und Passwort), aber auch weitergehende Verfahren wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung liegen. Schließlich ist ein etablierter, aktiver TSN-Kommunikationsstrom ein schützenswertes Gut, genauso wie ein TSN-Switch oder ein Endgerät.
TSN ist die universelle Weiterentwicklung der Ethernet-Technologie. Durch hohe Bandbreiten und Dienste in Echtzeit schafft der neue Standard die Voraussetzung für moderne Automatisierungsnetze der Zukunft. Um Cyber-Sicherheit in TSN-Netzwerken zu erreichen, muss das Rad nicht neu erfunden werden. Denn die Security-Mechanismen, die heute schon in der Industrie ihren Dienst tun, reichen vollkommen aus, auch wenn durch die strikten Echtzeitanforderungen ein neuer Aspekt hinzukommt, der sich aber nahtlos in die bestehenden Konzepte einfügt.
Dr. René Hummen ist Senior Architect – Technology and Innovation, Dr. Oliver Kleineberg Advance Development Manager, beide für die Belden-Marke Hirschmann.