Geschäftsjahresende bei Osram

»Wir haben das Corona-Jahr gut bewältigt«

9. November 2020, 10:15 Uhr | Nicole Wörner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Werke laufen unter Volllast

Nicht lange bevor Osram in schwieriges Fahrwasser geraten war, hatte der Konzern sein prestigeträchtiges Werk im malaysischen Kulim eröffnet. Was pandemie-bedingt nicht immer so war – heute läuft das Werk unter Volllast. »Teilweise geraten wir sogar in eine Allokation«, so Olaf Berlien. Kulim – als wichtigster Fertigungsstandort von Osram – soll auch für die weitere technologische Führung sorgen. Dort soll in Kürze die Produktion von Mini-LEDs für das direkte Backlighting starten – hier sprechen wir von LED-Größen von ca. 50 bis 200 µm. Und nach 2022/2023 ist ebenfalls in Kulim die Fertigung so genannter µLEDs geplant. Sie bieten eine Direktemission Rot/Grün/Blau und sollen kleiner als 50 µm sein – und damit dünner als ein menschliches Haar. Ganz generell habe sich gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, ein Werk in Malaysia zu bauen, ist Berlien überzeugt. »Ohne Kulim wären wir mit OS heute nicht in der Produktivitätslage, wie wir es jetzt sind.« Für die Zukunft plant Osram, das Werk in Kulim weiter auszubauen. 

Und wie geht es weiter?

Während sich einige Märkte wieder zaghaft zurückmelden, versucht sich Osram unter dem Dach von ams gut aufzustellen. Nachdem die Aktionäre auf der Außerordentlichen Hauptversammlung Anfang November grünes Licht für den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen Osram und ams gegeben hatten, sollen die operativen Tätigkeiten des kombinierten Unternehmens, nach gerichtlicher Eintragung, Anfang 2021 aufgenommen werden. Wie es einem 114 Jahre alten Traditionsunternehmen geht, das seine Eigenständigkeit verliert? »Nun, wenn man genau hinschaut, waren wir nur sieben Jahre wirklich eigenständig«, so Berlien. »All die anderen Jahre waren wir ebenfalls in Konzernstrukturen eingebunden. Und über die ganze Zeit hinweg haben wir viele Erfolge erzielt – wirtschaftlich wie technologisch.«

Eine weitere Neuerung: Osram hat seinen Vorstand verschlankt. Künftig werden nur noch zwei der bislang drei Vorstandsmitglieder an der Spitze stehen: Olaf Berlien und Kathrin Dahnke, CFO. Der Chief Technology Officer, Stefan Kampmann (57), wird gehen. »Nach Billigung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit ams ist absehbar, dass insbesondere die Technologieressorts im vereinten Konzern neu organisiert werden«, erklärt Olaf Berlien die Entscheidung. »Bei Osram waren zuletzt bereits durch die Eingliederung der zentralen Forschung in die Geschäftsbereiche wesentliche Aufgabenbereiche aus der Zuständigkeit des Chief Technology Officers entfallen. Daher wird der Osram-Aufsichtsrat mit Technologievorstand Stefan Kampmann im besten Einvernehmen in Verhandlungen über eine vorzeitige Auflösung seines Vertrages eintreten.« 
 

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