Die Geschäftsbereiche zeigten sich über das Geschäftsjahr mit deutlich unterschiedlichen Ergebnissen. Im Geschäftsbereich Opto Semiconductors (OS) ging der Umsatz Corona-bedingt um rund neun Prozent auf 1,34 Milliarden Euro zurück. Die bereinigte EBITDA-Marge kletterte indes auf über 20 Prozent. Die Bereinigung des Produktportfolios habe sich hier positiv bemerkbar gemacht, hieß es seitens Osram.
Das Automobilgeschäft (AM) wurde stärker von den konjunkturellen Folgen der Pandemie erfasst. Der Umsatz ging um 14 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte EBITDA erreichte etwa 76 Millionen Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge für das Automotive-Segment insgesamt lag bei rund fünf Prozent. Darin spiegeln sich Verwässerungseffekte aus Osram Continental wider, dessen Geschäft in die Mutterkonzerne zurückgeführt werden soll. Damit soll sich auch die Profitabilität des Automotive-Segments erheblich verbessern.
Noch stärker war der Bereich Digital (DI) betroffen, dessen Umsatz um ein Fünftel auf 742 Millionen Euro zurückging. Entsprechend negativ fiel das bereinigte EBITDA mit einem Minus von 28 Millionen Euro aus. »Das Digitalgeschäft war von der Corona-Pandemie am stärksten betroffen«, führt Berlien aus. »Vor allem der Lockdown hat den Umsatz im Entertainment-Bereich – Kinos, Theater, Konzerthallen, etc. – um über 90 Prozent einbrechen lassen. Unsere auf Beleuchtungslösungen für die Eventbranche spezialisierte Tochter Clay Paky ist aktuell bei 100 Prozent Kurzarbeit. Es gibt noch nicht einmal das Ersatzteilgeschäft – denn wo keine Kinofilme laufen, gehen auch keine Projektionslampen kaputt.«
Zur Zukunft des Geschäftsbereichs DI wollte die Konzernleitung keine konkreten Angaben machen. Man habe jedoch schon vor zwei Jahren – vor der Übernahme durch ams – darüber nachgedacht, das Produktportfolio zu bereinigen und bestimmte Bereiche von DI zu verkaufen. Die Entscheidung sei jedoch noch nicht final getroffen.
Ermutigende Entwicklungen in Q4
Während der Digitalbereich weiterhin krankt, deutet sich in den beiden großen Geschäftsfeldern OS und AM im vierten Quartal des Geschäftsjahres eine Besserung an. Die Profitabilität legte in beiden Segmenten entsprechend zu. Der Geschäftsbereich Opto Semiconductors erreichte sogar eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 22 Prozent. Auf dem für Osram wichtigen Automobilmarkt zeichne sich eine spürbare Belebung ab, und auch insgesamt verbesserte sich die Lage zuletzt in den wesentlichen Kernmärkten klar.