Display-Trends: Wide-Format und edP

Ohne Touch geht (fast) nichts mehr

13. März 2018, 14:48 Uhr | Erich Schenk
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Zurückhaltung bei OLEDs

FORTEC ELEKTRONIK
Aus einem TFT-Display von Tianma und der Entry-Level-Plattform Artista-IoT/Raspberry Pi besteht Fortecs Systemlösung.
© FORTEC ELEKTRONIK

Aus der Verbreitung des Internet of Things »resultiert eine verstärkte Nachfrage nach Displays mit kleineren Diagonalen«, konstatiert Rudolf Sosnowsky, Leiter Marketing und Applikation bei Hy-Line Computer Components. Diese Displays müssen in den neuen Geräten zwei Funktionen erfüllen: Zum einen ermöglichen sie eine hochwertige Interaktion mit dem Anwender, gerade in Verbindung mit P-CAP-Touchscreens, zum andern sind sie für die Einrichtung – etwa der Netzwerkfähigkeiten – verpflichtend. Weitere Anforderungen an die Eigenschaften des Displays seien ein guter Blickwinkel (realisiert durch IPS/MVA oder ähnliche Techniken) und eine Helligkeit von mindestens 400 cd/m2; »ein Touchscreen in P-CAP-Technologie ist ein Muss«.

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Hy-Line Computer Components
Rudolf Sosnowsky, Hy-Line Computer Components »Beim Seitenverhältnis kommt 4:3 nur noch in Ausnahmefällen vor, fast durchgehend ist 16:9 erwünscht.«
© Hy-Line Computer Components

Bei den Seitenverhältnissen »kommt 4:3 nur noch in Ausnahmefällen vor, fast durchgehend ist 16:9 erwünscht«, versichert Sosnowsky. In Anlehnung an Mobilgeräte steige auch bei kleinen Diagonalen die Auflösung, wobei es nicht vorrangig darum gehe, mehr Details darzustellen, sondern Zeichen und Symbole in Druckqualität – also ohne Ecken – abzubilden. Bei großformatigen Panels werde ab Diagonalen von 23 Zoll vermehrt 4K verlangt. Der Trend zu höheren Auflösungen führe zwangsläufig auch zu einem Wechsel der Schnittstellen: »Neue Displays bis Full-HD-Auflösung setzen immer noch auf LVDS, aus dem Mobilbereich kommen von unten auch Displays mit MIPI vor, eDP finden wir bei neuen Displays in Größen ab 12 Zoll.« So liefert AUO bereits Displays mit eDP und in den Roadmaps anderer Hersteller wie Mitsubishi findet sich eDP für Displays, die in naher Zukunft verfügbar sein werden.

Data Modul
Philipp Meinhardt, Data Modul »Wir haben in den vergangenen Jahren massiv in den Bereich Optical Bonding investiert und sind heute europaweit Technologieführer.«
© Data Modul

P-CAP vs. resistiver Touch

Die P-CAP-Touch-Technik »ist mittlerweile im Industrie-Alltag angekommen, vor allem die Möglichkeiten hinsichtlich Produktdesign, Robustheit und Usability überzeugen die Industriekunden«, sagt Philipp Meinhardt, Head of Marketing Communications der Data Modul AG. Aber auch die resistive Touch-Technologie und andere, alternative Arten von Bedienkonzepten wie Encoder und Tastaturen seien nach wie vor applikationsabhängig gefragt. Prinzipiell gehe der Trend zu Displays mit immer höherer Auflösung; Full-HD werde immer mehr in den Diagonalen größer als 12,1 Zoll angefragt, auch wenn geringere Auflösungen nach wie vor weit verbreitet seien. Displays mit hoher Helligkeit spielten in der Regel vor allem bei Handhelds für den Einsatz im Außenbereich eine Rolle. Hier gebe es von Ortustech Panels für Applikationen, in denen Sonnenlichttauglichkeit ebenso wichtig sei wie Energieeffizienz. Ebenfalls abhängig von der Applikation seien die Ansprüche an die Qualität des Ablesewinkels.

OLED-Displays stünden zwar für Industrieanwendungen bereit, »doch trotz ausgereifter Produkte herrscht ein eher überschaubarer Bedarf für industrielle Applikationen«. Im Konsumgütermarkt haben OLEDs in Smartphones und TVs einen festen Platz eingenommen, es bleibe aber abzuwarten, ob die Technologie auch im Industriemarkt angenommen werde. Mit der Quantum-Dot-Technologie in LC-Displays seien Produkte mit ähnlicher optischer Performance wie bei OLEDs verfügbar, »allerdings haben die Hersteller von Industriedisplays bisher noch keine Quantum-Dot-Displays in ihrem Produkt-Line-up«. Zudem sei im Augenblick die Technologie preislich auch noch nicht attraktiv genug, um einen Durchbruch für Industrieapplikationen schaffen zu können.


  1. Ohne Touch geht (fast) nichts mehr
  2. Zurückhaltung bei OLEDs
  3. Kernkompentenz Optical Bonding
  4. TFT als OLED-Konkurrent
  5. DFF wächst auf 80 Mitglieder: Zuspruch für Display-Verein
  6. Langzeitverfügbarkeit: »Bis zu 10 Jahre«

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