2. DFF Summit Meeting bei tesa

Nachhaltige Displays im Mittelpunkt

1. August 2025, 6:30 Uhr | Heinz Arnold
Die Teilnehmer des 2. DFF Summit Meetings bei tesa in Norderstedt bei Hamburg
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Materialinnovationen spielen für die nachhaltige Displayintegration eine wesentliche Rolle, aber auch, um Fertigungsprozesse zu optimieren und neue Funktionen zu integrieren, wie das 2. DFF Meeting bei tesa zeigte.

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Zum Auftakt des Summits nutzten die DFF-Arbeitsgruppen »Full Array Local Dimming« (FALD) und »Switchable Privacy Display« (SP(D)) die Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zur Weiterentwicklung ihrer technischen Spezifikationen.

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Das zweite DFF Summit Meeting  bei tesa - und das Dritte im November 2025

Am 16. und 17. Juli 2025 fand das zweite Summit Meeting des DFF – Global Network for Display Professionals – bei tesa SE im Headquarter in Norderstedt bei Hamburg statt. Unter dem Motto »Shaping the future: Sustainable Displays in Automotive and Beyond« versammelten sich rund 80 internationale Fachleute aus Industrie und Forschung. Im Fokus standen aktuelle technologische Entwicklungen, praxisnahe Lösungsansätze sowie gemeinsame Perspektiven für nachhaltige Displays – insbesondere im automobilen Umfeld.

Das nächste Summit Meeting, das das DFF gemeinsam mit dem International Committee for Display Metrology (ICDM) zum Thema »Guaranteeing Quality Today and Tomorrow: Advanced Display Metrology and its Standardization« ausrichten wird, findet vom 3. bis 6. November bei der TechnoTeam Bildverarbeitung  in Erfurt statt.

 

Spezifikationen für künftige Displaystandards erarbeiten

Die FALD-Gruppe arbeitet an einer Richtlinie zur Bewertung luminanzbezogener Qualitätskriterien bei LCDs mit lokalem Dimmen, basierend auf objektiven Messverfahren mithilfe von Luminanzkameras. Die SP(D)-Gruppe verfolgt das Ziel, Anforderungen für schaltbare Privacy-Displays im Fahrzeug zu definieren, insbesondere im Hinblick auf Verkehrssicherheit und Sichtverhältnisse. Beide Gruppen leisten einen wichtigen Beitrag zur Standardisierung moderner Displaytechnologien – anwendungsnah, interdisziplinär und industrienah.

Dr. Armin Wedel, 1. Vorsitzender des DFF und Bereichsleiter am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP
Dr. Armin Wedel, 1. Vorsitzender des DFF und Bereichsleiter am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP:»Gerade bei komplexen Themen wie der nachhaltigen Displayintegration ist der persönliche Dialog entscheidend.«
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Impulse zum Start: Industrie trifft Forschung

Am zweiten Veranstaltungstag eröffneten Dr. Armin Wedel, 1. Vorsitzender des DFF und Bereichsleiter am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP, und David Caro, Corporate VP & Head of BU Automotive bei tesa SE, das Hauptprogramm.

»Dieses Summit Meeting bietet eine wertvolle Gelegenheit zum direkten Austausch zwischen Industrie und Forschung. Gerade bei komplexen Themen wie der nachhaltigen Displayintegration ist der persönliche Dialog entscheidend«, sagte Dr. Wedel.

Dr. Jonathan Martens, Business Development Manager Automotive (links), und Sascha Elit, Global Business Development Manager bei tesa SE (rechts)DFF_4
Dr. Jonathan Martens, Business Development Manager Automotive (links), und Sascha Elit, Global Business Development Manager bei tesa SE (rechts)
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Praxisnahe Einblicke in die nachhaltige Displayintegration

Der zweite Veranstaltungstag bot ein hochkarätiges Programm mit Fachvorträgen und förderte den Austausch über die Zukunft nachhaltiger Displaytechnologien. Ein Highlight: Der Vortrag von Dr. Jonathan Martens, Business Development Manager Automotive, und Sascha Elit, Global Business Development Manager bei tesa SE, die die Vorteile moderner Klebebandtechniken für die Displaymontage anhand einer Live-Demonstration mit Roboterunterstützung präsentierten. Gezeigt wurde eine viskoelastische Klebetechnik, die eine umlaufende Verbindung an allen vier Seiten des Displays ermöglicht, inklusive enger Radien. Die gezeigte Technologie verbindet hohe Klebkraft mit Flexibilität in der Verarbeitung und eröffnet neue Spielräume für das Design moderner Displays.

tesa präsentierte an drei Demonstrationsstationen praxisnahe Materialien zum Anfassen und Ausprobieren
tesa präsentierte an drei Demonstrationsstationen praxisnahe Materialien zum Anfassen und Ausprobieren
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Im Anschluss präsentierte tesa an drei Demonstrationsstationen praxisnahe Materiallösungen zum Anfassen und Ausprobieren:

  • Elektrisch leitfähige Klebebänder, die zur Ableitung von Strom oder zur Erdung direkt in elektronische Bauteile integriert werden können,
  • Wiederlösbare Tapes, die trotz starker Haftung sicher entfernt werden können, beispielsweise durch einfaches Herausziehen,
  • Folien mit steuerbarer Lichtdurchlässigkeit, die sich per Spannung dimmen lassen, beispielweise zur Reduzierung von Hitze und Blendung an Glasflächen.
  • Die vorgestellten Beispiele zeigten anschaulich, wie Materialinnovation zur Optimierung von Fertigungsprozessen, zur Integration zusätzlicher Funktionen und zur Steigerung der Nachhaltigkeit beiträgt.

PFAS-Regulierung bleibt im Fokus

Auch regulatorische Fragen standen auf der Agenda. Martin Saeckl, Public Affairs Manager bei Daikin Chemical Europe, informierte über den aktuellen Stand der geplanten EU-Regulierung zu PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen). Während die technischen Anforderungen weitgehend bekannt sind, bleiben politische Entscheidungen derzeit aus. Für die Branche stellen insbesondere mögliche Auswirkungen auf Materialien, Prozesse und Lieferketten eine zentrale Herausforderung dar. Das DFF wird die Entwicklungen weiterhin eng begleiten.

Dialog stärkt Innovation

»Nachhaltigere Lösungen sind ein wesentlicher Bestandteil moderner Displayanwendungen, besonders in der Automobilindustrie«, sagte David Caro, Corporate VP & Head of BU Automotive bei tesa SE, abschließend. »Der direkte Dialog hilft, Anwendungsbedürfnisse frühzeitig zu erfassen und in technische Lösungen umzusetzen. tesa gestaltet die Zukunft der Displaytechnologie entscheidend mit – nicht nur als Lieferant innovativer Klebelösungen, sondern auch als Entwicklungs- und Prozessintegrationspartner.«


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