Streaming, größere Datentarife und 5G
Mobiler Datenverkehr in Deutschland wächst rasant
Der mobile Datenverkehr in Deutschland legt deutlich zu. Vodafone, Telekom und O2 Telefónica melden für das laufende Jahr teils zweistellige Wachstumsraten. Streaming, größere Datentarife und der Ausbau von 5G verändern die Nutzung der Mobilfunknetze spürbar.
Der Datenverkehr in den deutschen Mobilfunknetzen hat 2025 deutlich zugenommen. Nach Angaben von Vodafone Deutschland wurden in diesem Jahr 4,1 Milliarden Gigabyte über das Handynetz transportiert. Das entspricht einem Anstieg um rund eine Milliarde Gigabyte beziehungsweise 32 Prozent gegenüber 2024. Die Zahl basiert auf elfeinhalb Monaten, die zweite Dezemberhälfte wurde geschätzt.
O2 Telefónica meldet für 2025 ein Datenvolumen von deutlich mehr als sechs Milliarden Gigabyte. Im Vorjahr waren es 5,6 Milliarden Gigabyte gewesen – mehr als in jedem anderen deutschen Mobilfunknetz. Das prozentuale Wachstum fällt mit 10 bis 15 Prozent allerdings geringer aus als bei den Wettbewerbern.
Ein Grund dafür ist der Wechsel von Netznutzern: Rund zwölf Millionen Kunden des Anbieters 1&1 nutzen inzwischen das Vodafone-Netz, während sie zuvor über das O2-Netz versorgt wurden. Bei den O2-Vertragskunden, die als wichtigste Kundengruppe gelten, stieg das Datenvolumen laut Unternehmen dennoch um rund 20 Prozent. Der Effekt des Nutzerwechsels ist dabei herausgerechnet.
Die Deutsche Telekom verzeichnete ein ähnliches Wachstum wie Vodafone. Das transportierte Datenvolumen stieg um 30 Prozent auf knapp fünf Milliarden Gigabyte. Damit nahm auch hier die Netzauslastung deutlich zu.
Veränderte Nutzung und technische Faktoren
Der Anstieg des mobilen Datenverkehrs setzt einen Trend fort, der sich seit Jahren abzeichnet. Zu den wichtigsten Treibern zählen veränderte Nutzungsgewohnheiten, größere Datenpakete in Mobilfunktarifen sowie der Ausbau des 5G-Standards. Dieser ermöglicht höhere Übertragungsraten und größere Datenmengen als 4G beziehungsweise LTE.
Smartphones und Tablets werden unterwegs zunehmend für datenintensive Anwendungen genutzt. Dazu gehören Video-Streaming, das Herunterladen von Dateien, der Versand von Fotos, Videotelefonie und mobile Spiele. Gleichzeitig ist das in Tarifen enthaltene monatliche Datenvolumen deutlich gewachsen, sodass viele Nutzer weniger auf einen sparsamen Verbrauch achten.
Wie stark sich die Datennutzung verändert hat, zeigt ein Blick auf O2-Zahlen: Im Jahr 2017 transportierte das Netz insgesamt 418 Millionen Gigabyte. Acht Jahre später liegt das monatliche Datenvolumen bei gut 500 Millionen Gigabyte.
Stimmen aus den Unternehmen
»Deutschland surft und streamt mobil so viel wie nie zuvor«, sagt der Technikvorstand von O2 Telefónica, Mallik Rao. »Der rasant steigende Datenhunger zeigt, wie sehr mobile Konnektivität den Alltag prägt – und welchen Stellenwert ein zuverlässiges, leistungsfähiges Netz für private und geschäftliche Nutzer inzwischen hat.«
Auch Vodafone sieht veränderte Anwendungen als Treiber. Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot erklärt: »Wir alle nutzen immer mehr Streaming-Dienste, teilen unsere Erlebnisse noch stärker als bislang auf Social Media und verwenden immer häufiger KI-Dienste im Alltag.« Zudem seien viele Nutzer zunehmend im 5G-Netz unterwegs, was den Datenverkehr weiter ansteigen lasse.
Jobangebote+ passend zum Thema
Lesen Sie mehr zum Thema
