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Messtechnik in der Cloud

25. April 2016, 16:01 Uhr | Matthias Heise
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Vernetzte Messgeräte helfen bei der Instandhaltung

Die Anwendung des Systems Fluke Connect Assets [2] liegt in der Anlageninstandhaltung: Ungeplante Stillstandzeiten aufgrund von Anlagenausfällen können Hersteller bis zu drei Prozent ihres Gewinns kosten (laut dem U.S. Federal Energy Management Program). Manuelle Methoden zur Beobachtung des Anlagenzustandes für die Rückverfolgung von Problemen und die Vorhersage von Ausfällen sind zeitraubend und anfällig für Fehler und unvollständige Daten. Viele auf dem Markt befindliche Instandhaltungsmanagementsysteme erfordern bei der Implementierung erhebliche IT-Ressourcen.

Fluke Connect Assets ist ein Cloud-basiertes System aus Software und Wire­less-Messgeräten, das Instandhaltungsmanagern eine umfassende Übersicht über alle wichtigen Komponenten einer Anlage gibt – einschließlich Sollwerten, Historie, Verlaufsdaten und aktuellen Messergebnissen, aktuellem Status und vorhergehenden Inspektionsdaten. Das System erfasst Messdaten von mehr als 30 Wireless-Messgeräten aus der Fluke-Connect-Serie über WLAN. Das System gestattet Instandhaltungsmanagern, mehrere Arten von Messdaten für die Prognose (beispielsweise elek­trische Größen, Schwingungsdaten, Wärmebilder) in einem Programm zu analysieren. Mit der Software können mehrere Messarten in einem System verglichen werden, sodass Korrelationen leicht erkannt und Probleme aufgezeigt werden können.

Ein Dashboard für Zustandsinformationen der Anlagen bietet eine Hierarchie-basierte Übersicht des Status aller Geräte im Zeitverlauf, mit detaillierteren Informationen jedes einzelnen Geräts. Dies ermöglicht Managern, Anomalien oder Korrelationen zwischen Anlagen und ihren Komponenten zu erkennen. Die Asset-Analyse bildet die Quelle für alle Instandhaltungsinformationen. Manager und Techniker können Messwerte thermischer, elektrischer und mechanischer Vorgänge für jeden Teil der Anlage im Zeitverlauf verfolgen und vergleichen, um optimale Reparatur- und Austauschentscheidungen zu treffen. Ein weiteres Dashboard für den Status der Anlagen ermöglicht Managern, die Aktualisierungen des Status wichtiger Geräte schnell zu überprüfen. All Instandhaltungsteams können Daten über ihre Smart­phones erfassen und teilen, unabhängig von ihrem Standort. Techniker können mit ihren Kollegen zusammenarbeiten und Probleme besprechen, während sie Daten und Bilder mit ShareLive-Videoanrufen teilen, sodass Problemlösung, Entscheidungsfindung und Genehmigungen beschleunigt werden.

Die imc Webdevices erlauben die übersichtliche Darstellung der Daten inklusive der GPS-Daten
Bild 2. Die imc Webdevices erlauben die übersichtliche Darstellung der Daten inklusive der GPS-Daten.
© imc Meßsysteme

Der Cloud Service imc Webdevices geht schon in die zweite Generation. Die schlüsselfertige Lösung vernetzt Messgeräte, Testingenieure und Kunden über eine zentrale Online-Plattform. Der Dienst steuert automatisiert den Daten-Upload in die Cloud und ermöglicht einen webbasierten Zugriff auf alle Informationen. Anwender können GPS-Positionen einsehen, Testzustände kontrollieren, Messungen laden oder Konfigurationen anpassen (Bild 2). Alarmfunktionen erzeugen automatische Benachrichtigungen per E-Mail. So können komplette Fahrzeugflotten, Maschinen und Anlagen aus der Ferne überwacht und Messkampagnen online begleitet werden.

Die neue Version zeichnet sich vor allem durch flexible Synchronisierungsfunktionen aus. So können Anwender pro Messung definieren, ob diese mit der Cloud synchronisiert, nur lokal im Gerätespeicher liegt oder redundant gespeichert wird. In Kombination mit den Echtzeitfunktionen der imc-Messgeräte können so beispielsweise nur Ergebnisse (Smart Data) zur Cloud übertragen werden. Das reduziert die Datenmengen auf das Wesentliche, was gerade bei einer schwachen Mobilfunkverbindung ein entscheidender Vorteil ist. Ebenfalls neu ist die Visualisierungskomponente für Rohdaten. Diese ermöglicht es, im Cloud-Speicher abgelegte Rohdaten direkt im Web-Browser anzuschauen. Auch kann der Anwender dort erste statistische Berechnungen wie Minimum, Maximum und Mittelwert durchführen. Das hilft beim schnellen Sichten und Auswerten der Daten und erspart den Download auf den PC. Eine neu integrierte Rollen- und Rechte­verwaltung erlaubt es, unterschiedliche Zugriffsszenarien zu realisieren. So können zum Beispiel Hersteller ihren Endkunden bestimmte Anzeigen freischalten, während die eigenen Spezialisten auch Konfigurationen vornehmen dürfen. imc bietet die Nutzung der eigenen Server für den Cloud Service an. Kunden können die benötigte Software aber auch auf hauseigenen Servern installieren lassen. imc Webdevices arbeitet mit allen Remote-fähigen imc-Messgeräten und -Datenloggern zusammen und bietet auch Schnittstellen zur Integration von Drittanbieter-Systemen.

MSR Electronics: Halle 1, Stand 150 Fluke: Halle 5, Stand 339 imc Meßsysteme: Halle 1, Stand 310

 

Literatur

[1] www.msr.ch/de/support/msr-smart­cloud-cloud-fuer-messdaten.html
[2] www.flukeconnect.de [3] www.imc-berlin.de/webdevices

 


  1. Messtechnik in der Cloud
  2. Vernetzte Messgeräte helfen bei der Instandhaltung

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