Employability

Mit welchen Skills Ingenieure künftig Karriere machen

19. Februar 2025, 9:28 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Wie wird sich der Ingenieurarbeitsmarkt entwickeln, vor allem mit Blick auf KI? Und welche Fähigkeiten sollte man sich in den kommenden Jahren aneignen, um zukunftssicher zu bleiben? Antworten darauf gibt der aktuelle Future of Jobs Report 2025 des Weltwirtschaftsforums.

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Zuerst die Entwarnung: Ingenieure werden weiterhin stark gefragt sein, daran lässt der aktuelle Future of Jobs Report des World Economic Forum keinen Zweifel. Besonders in den Bereichen Robotik, erneuerbare Energien und autonomes Fahren wächst die Nachfrage nach Fachkräften rasant. Gleichzeitig entstehen Chancen in neuen Berufsfeldern wie Big Data, Fintech, AI- und Machine-Learning sowie Software- und Anwendungsentwicklung. Für Ingenieure bedeutet das: Der Bedarf bleibt hoch - wer auf die richtigen Technologien setzt, hat die besten Chancen.
Denn insgesamt soll sich der Arbeitsmarkt positiv entwickeln. Bis 2030 rechnet der Report mit voraussichtlich 170 Millionen neuen Arbeitsplätzen. Gleichzeitig sollen 92 Millionen bestehende Arbeitsplätze entfallen – was einem Nettoplus von 78 Millionen Jobs entspricht. 

Wie sicher sind Ingenieurjobs?

Trotz Automatisierung durch KI bleibt das Ingenieurwesen laut Report eine vergleichsweise krisensichere Branche. Doch es gibt Verschiebungen: Routineaufgaben werden zunehmend automatisiert, neue Technologien erfordern Spezialwissen. Der Report erklärt dazu: "Während KI und Automatisierung einige Jobs ersetzen, steigt gleichzeitig die Nachfrage nach Fachkräften für Robotik, erneuerbare Energien und autonomes Fahren." Das bedeutet: Wer die neuen Technologien versteht, hat solide Jobaussichten. 

Laut dem Report gibt es fünf Bereiche, in denen Ingenieure in den kommenden Jahren besonders gefragt sein werden: 

  • Künstliche Intelligenz und Datenanalyse 
  • Erneuerbare Energien und Umwelttechnik
  • Robotik und Automatisierung (Robotik-Ingenieure und Spezialisten für Prozessautomatisierung)
  • Elektromobilität und autonomes Fahren (Fachkräfte für elektrische Antriebe, Sensortechnik und Fahrzeugautonomie)
  • Cybersecurity und Netzwerktechnik (V.a. Spezialisten für Netzwerksicherheit und Datenschutz)

Welche  Skills werden am wichtigsten?

Neben technischem Wissen zählt der Report folgende Soft Skills und Kompetenzen mehr denn je zur Pflicht: 

  • Analytisches Denken (als wichtigste Kernkompetenz) 
  • Kreativität
  • Technologischer Kompetenz (z. B. KI, Big Data, Automatisierung)
  • Resilienz, Anpassungsfähigkeit und Agilität
  • Neugier und lebenslangem Lernen

Was heißt das für Ingenieure?

Technisches Wissen allein reicht nicht mehr – wer kreativ denkt und sich schnell an neue Entwicklungen anpasst, bleibt wettbewerbsfähig. Wie können Ingenieure sich fit für die Zukunft machen? Fünf konkrete Weiterbildungstipps, lassen sich direkt aus dem Report ableiten:

  • Lernen Sie KI und Data Science: „AI und Big Data gehören zu den am schnellsten wachsenden Skills und werden in nahezu allen Industrien an Bedeutung gewinnen.“
  • Spezialisieren Sie sich auf Bereiche wie erneuerbare Energien: "Umwelt-Ingenieure, erneuerbare Energie-Ingenieure und Nachhaltigkeitsspezialisten gehören zu den Berufen mit starkem Wachstum, insbesondere durch Investitionen in grüne Technologien."
  • Investieren Sie in Cybersecurity-Know-how:  "Netzwerksicherheit und Cybersecurity-Skills gehören zu den Top-10-Skills, die bis 2030 stark an Bedeutung gewinnen werden."
  • Trainieren Sie Ihre Führung- und Soft Skills: "Fähigkeiten wie Führung, soziale Einflussnahme, Resilienz und Agilität werden immer wichtiger, da Unternehmen zunehmend interdisziplinär arbeiten."
  • Sammeln Sie praktische Erfahrung mit neuen Technologien, denn "für Unternehmen sind praktische Erfahrungen und die Fähigkeit, neue Technologien direkt anzuwenden, ein entscheidender Faktor für die Karriereentwicklung."

Langweilig wird die Arbeit in Zukunft jedenfalls nicht, glaubt man dem Report: "Während Maschinen zunehmend Routineaufgaben übernehmen, werden menschliche Arbeitskräfte weiterhin für komplexe Problemlösungen, Innovationen und kreative Prozesse benötigt." 
 


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