Großunternehmen setzen auf »Kollege KI«

Bitkom: Hilft Künstliche Intelligenz gegen den Fachkräftemangel?

13. Januar 2025, 10:46 Uhr | Corinne Schindlbeck
Jedes fünfte Unternehmen ab 250 Beschäftigten will mit KI Personalengpässe ausgleichen, meldet der Bitkom.
© Bitkom

Künstliche Intelligenz in der Softwareentwicklung oder ein KI-Chatbot, der bei PC-Problemen im Unternehmen hilft? Vor allem größere Unternehmen wollen mit KI dem Mangel an IT-Fachkräften entgegenwirken, zeigt eine Bitkom-Befragung.

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So geben 5 Prozent der Unternehmen in Deutschland an, mit KI Personalengpässe überbrücken zu wollen, etwa in der Softwareentwicklung oder IT-Administration. Von den Unternehmen mit 250 oder mehr Beschäftigten setzt sogar jedes fünfte KI gegen den Fachkräftemangel ein (21 Prozent).

Bei kleineren Unternehmen spielt KI eine deutlich geringere Rolle: Bei Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten sind es nur 12 Prozent, bei jenen mit 10 bis 49 Beschäftigten 7 Prozent und bei Kleinst-Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten sogar nur 2 Prozent. Das sind Ergebnisse einer Befragung von 852 Unternehmen ab 3 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Insgesamt geht gut jedes dritte Unternehmen (35 Prozent) davon aus, dass KI den Fachkräftemangel in Deutschland abmildern kann.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder ordnet die Ergebnisse ein: »Künstliche Intelligenz kann eine IT-Abteilung nicht ersetzen«, stellt er klar. Aber KI könne IT-Fachkräfte bei den unterschiedlichsten Aufgaben unterstützten und oftmals ebenso gute Unterstützung bieten wie ein menschlicher Support. Vor allem bei eher langweiligen Aufgaben oder konzentrationsintensiven Aufgaben sei KI hilfreich.

KI sei aber nur eine von vielen Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen, um dem IT-Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Jedes dritte Unternehmen (35 Prozent) setzt auf Weiterbildungsprogramme, um Beschäftigte aus anderen Bereichen zu qualifizieren. Jedes vierte (24 Prozent) stellt Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger ein. 16 Prozent haben Programme, um ältere Beschäftigte länger im Job zu halten, und 13 Prozent Rekrutierungs- und Fördermaßnahmen für Frauen. Fast jedes dritte Unternehmen (32 Prozent) tut derzeit gar nichts gegen den IT-Fachkräftemangel.

 


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