Fehlende Kompetenzen sind Haupthindernis

Großes KI-Potenzial in Unternehmen – doch nur geringe Nutzung  

17. November 2025, 9:31 Uhr | Corinne Schindlbeck
KI erhöht laut Studie die Qualität der Arbeit - wird aber noch zu wenig genutzt, u.a. aufgrund fehlender Kompetenzen.
© PwC-Studie 'Global Workforce Hopes and Fears 2025'

Die Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland sieht die Integration Künstlicher Intelligenz (KI) in ihren Arbeitsalltag positiv. Doch die tatsächliche Nutzung bleibt weit hinter den Erwartungen zurück, zeigt die neue PwC-Studie »Global Workforce Hopes and Fears 2025«. Die Gründe.

Diesen Artikel anhören

Nur 9 % der Befragten arbeiten täglich mit generativer KI, obwohl 65 % der regelmäßigen Nutzer über eine verbesserte Arbeitsqualität berichten. Die Gründe für die geringe Nutzung liegen laut Studie nicht in mangelnder technischer Infrastruktur, sondern in fehlenden Kompetenzen und unklaren Anwendungsfällen. Zudem mangele es an Unterstützung durch Führungskräfte. Dabei bestätigen die bisherigen Anwender die Effizienzgewinne: 62 % berichten von gesteigerter Produktivität, 58 % von größerer Kreativität.

Wandel als Dauerzustand

Technologischer Wandel bleibt ein konstanter Faktor: 43 % der Befragten sehen in neuen Technologien die größte Veränderungskraft, gefolgt von veränderten Kundenanforderungen (42 %) und Regulierung (41 %). Der Einfluss des Klimawandels wird dagegen nur noch von 30 % als prägend wahrgenommen – ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr.

Stimmung gut, Loyalität fragil

Trotz hoher Arbeitszufriedenheit denken viele Beschäftigte über einen Jobwechsel nach. 70 % gehen gerne zur Arbeit – ein Spitzenwert im internationalen Vergleich. Dennoch ziehen 22 % einen Arbeitsplatzwechsel in den nächsten zwölf Monaten in Betracht. Die Hauptgründe: Überforderung, Erschöpfung und mangelnde finanzielle Anerkennung.

Vertrauen in Führung entscheidend

Eine stabile Vertrauensbasis zur direkten Führungskraft ist vorhanden (63 %), doch das Vertrauen ins Top-Management fällt mit 47 % unter den globalen Durchschnitt. Auch bei Innovationskultur und Fehlerkultur liegt Deutschland zurück.

Weiterbildung als Schlüssel

Nur 55 % der deutschen Beschäftigten haben Zugang zu den nötigen Lernressourcen, lediglich 48 % erwarben im vergangenen Jahr karrierefördernde Fähigkeiten. Laut Studie müssen Unternehmen gezielt in Weiterbildung investieren, um Optimismus in langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu übersetzen. 

„Wer heute gezielt in KI-Kompetenzen und eine offene Lernkultur investiert, gestaltet nicht nur den Wandel, sondern sichert sich auch die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens“, so Till Lohmann,Partner, Workforce Transformation Lead bei PwC Deutschland. 


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Pricewaterhouse Coopers

Weitere Artikel zu Arbeitswelt