Die Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland sieht die Integration Künstlicher Intelligenz (KI) in ihren Arbeitsalltag positiv. Doch die tatsächliche Nutzung bleibt weit hinter den Erwartungen zurück, zeigt die neue PwC-Studie »Global Workforce Hopes and Fears 2025«. Die Gründe.
Nur 9 % der Befragten arbeiten täglich mit generativer KI, obwohl 65 % der regelmäßigen Nutzer über eine verbesserte Arbeitsqualität berichten. Die Gründe für die geringe Nutzung liegen laut Studie nicht in mangelnder technischer Infrastruktur, sondern in fehlenden Kompetenzen und unklaren Anwendungsfällen. Zudem mangele es an Unterstützung durch Führungskräfte. Dabei bestätigen die bisherigen Anwender die Effizienzgewinne: 62 % berichten von gesteigerter Produktivität, 58 % von größerer Kreativität.
Technologischer Wandel bleibt ein konstanter Faktor: 43 % der Befragten sehen in neuen Technologien die größte Veränderungskraft, gefolgt von veränderten Kundenanforderungen (42 %) und Regulierung (41 %). Der Einfluss des Klimawandels wird dagegen nur noch von 30 % als prägend wahrgenommen – ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr.
Trotz hoher Arbeitszufriedenheit denken viele Beschäftigte über einen Jobwechsel nach. 70 % gehen gerne zur Arbeit – ein Spitzenwert im internationalen Vergleich. Dennoch ziehen 22 % einen Arbeitsplatzwechsel in den nächsten zwölf Monaten in Betracht. Die Hauptgründe: Überforderung, Erschöpfung und mangelnde finanzielle Anerkennung.
Eine stabile Vertrauensbasis zur direkten Führungskraft ist vorhanden (63 %), doch das Vertrauen ins Top-Management fällt mit 47 % unter den globalen Durchschnitt. Auch bei Innovationskultur und Fehlerkultur liegt Deutschland zurück.
Nur 55 % der deutschen Beschäftigten haben Zugang zu den nötigen Lernressourcen, lediglich 48 % erwarben im vergangenen Jahr karrierefördernde Fähigkeiten. Laut Studie müssen Unternehmen gezielt in Weiterbildung investieren, um Optimismus in langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu übersetzen.
„Wer heute gezielt in KI-Kompetenzen und eine offene Lernkultur investiert, gestaltet nicht nur den Wandel, sondern sichert sich auch die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens“, so Till Lohmann,Partner, Workforce Transformation Lead bei PwC Deutschland.