Trotz der Nachfragedelle für Smartphones im vierten Quartal ziehen die Preise für mobile DRAMs weiter an.
Der Abschwung im Smartphone-Markt war schon in der Mitte des vierten Quartals 2017 aufgetreten, früher als sonst üblich. Denn offenbar haben die Kunden die Neuheiten, die im zweiten Halbjahr 2017 auf den Markt gekommen waren nicht so angenommen, wie die Hersteller von Smartphones sich das erhofft hatten. Deshalb haben sie erst einmal ihre Lager angepasst und über drei Monate hinweg neue Komponenten vorsichtiger bestellt. Erst Ende Februar änderte sich das laut DRAMeXchange wieder.
Die DRAM-Hersteller haben aber dennoch gute Geschäfte gemacht. Sie profitierten von den neuen Produkten, die bereits in diesem Jahr auf den Markt gekommen sind, von dem erneuten Aufschwung des Smartphone-Geschäfts seit Mitte des ersten Quartals sowie steigender Nachfrage. Deshalb zogen die Preise für mobile DRAMs im ersten Quartal 2018 gegenüber dem vorausgegangenen Quartal um 5,3 Prozent an und erreichte einen neuen Umsatzrekord in Höhe von 8,435 Mrd. Dollar.
Der Markt für mobile DRAMs werde im zweiten Quartal einen moderaten Anstieg nehmen. Die Nachfrage von Seiten der chinesischen Smartphone-Hersteller Huawei, Xiaomi, OPPO und Vivo – bleibt nach Beobachtungen der Analysten von DRAMeXchange stark. Darüber hinaus wollten Apple genauso wie die Hersteller von Android-Typen die Speicherkapazität ihrer Smartphones weiter steigern. Deshalb prognostiziert DRAMeXchange einen weiteren Umsatzanstieg der mobilen DRAM-ICs von Quartal zu Quartal und neue Umsatzrekorde.
An Nummer 1 liegt mit einem Umsatz von 4,77 Mrd. Dollar mit mobilen DRAMs nach wie vor Samsung, obwohl das Unternehmen den Umsatz im ersten Quartal 2018 gegenüber dem vorausgegangenen Quartal mit 5,2 Prozent nicht so stark steigern konnte wie einige Wettbewerber. Das habe daran gelegen, dass Samsung die Preise angesichts der Untersuchungen der National Development and Reform Commission von China vorsichtiger gestaltet und den Verkauf der DRAMs der höchsten Speicherkapazitäten, die mit Hilfe der neusten Prozesstechniken gefertigt werden, besonders vorangetrieben habe. Zudem habe Samsung damit begonnen, den 18-nm-Prozess hoch zu fahren, was mit zunächst mit geringeren Ausbeuten einher gegangenen sei. Jetzt aber ziehe Samsung den 18-nm-Prozess für die Fertigung nahezu aller mobiler DRAMs heran. Nur einige LPDDR3-eMCP-Linien arbeiteten noch auf Basis des 20-nm-Prozesses.
Mit 2,2 Prozent war das Umsatzwachstum von SK Hynix noch schlechter ausgefallen. Bei SK Hynix steckt die Produktion auf Basis des 18-nm-Prozesses noch ganz am Anfang. Weil das Unternehmen mit Schwierigkeiten beim Anfahren des 18-nm-Prozesse zu kämpfen gehabt hätte, habe das SK Hynix die Lieferung von LPDDR4-DRAMs mit den höchsten Speicherkapazitäten nicht erhöhen können. Für die LPDDR4- und LPDD3-Typen setze SK Hynix immer noch vor allem auf die 21-nm- und 25-nm-Shrink-Prozesse. Bis zum dritten Quartal 2018 werde sich daran nicht viel ändern. Insgesamt werde die Durchdringungsrate mobiler DRAMs bei SK Hynix, die im 18-nm-Prozess gefertigt werden, in diesem Jahr 10 Prozent nicht übersteigen.
Der Umsatz von Micron mit mobilen DRAMs ist im ersten Quartal 2018 um 10,2 Prozent auf 1,4 Mrd. Dollar gestiegen. Damit hat Micron in diesem Zeitraum am kräftig zugelegt. Micron Memory Taiwan (ehemals Rexchip) wolle den Anteil der DRAMs, die im 17-nm-Prozess gefertigt werden, jetzt kräftig in die Höhe fahren. Micron Technology Taiwan (ehemals Inotera) produziere die DRAMs dagegen weiterhin vor allem auf Basis des 20-nm-Prozesses. Micron plane in diesem Jahr über 50 Prozent der mobilen DRAMs in Form der LPDDR4-Typen zu liefern.
Mit einem Plus von 19.1 Prozent hat Nanya den Umsatz mit mobilen DRAMs im ersten Quartal 2018 besonders kräftig nach oben treiben können. Allerdings liegt er mit jetzt 96 Mio. Dollar noch auf einem bescheidenen Niveau. Das Unternehmen sei laut DRAMeXchange den Absatz der LPDDR3-4-Gb-Typen erfolgreich gewesen, weil sich viele unabhängige Design-Häuser für den Einsatz diskreter Gehäuse (DRAM- und NAND-Chips getrennt) statt eMCPs entschieden hätten. Jetzt baue Nanya die Fertigung auf Basis des 20-nm-Prozesses weiter aus.