Tsinghua Unigroup

Neuer chinesischer DRAM-Hersteller

2. Juli 2019, 8:25 Uhr | Heinz Arnold
Die Tsinghua Unigroup plant laut TrendForce einen neuen chinesischen DRAM-Hersteller aufzubauen.
© Tsinghua Unigroup

Die Tsinghua Unigroup wird eine neue DRAM-Firma ausgründen, nachdem die USA JHICC mit einem Lieferbann belegt hatten.

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Laut den Analysten von TrendForce/DRAMeXchange  werde die DRAM-Einheit der Tsinghua Unigroup keine Schwierigkeiten haben, eine Fab für die Produktion von DRAMs hoch zu ziehen, denn die Yangtze Memory Group, ebenfalls eine Tochter der Tsinghua Unigroup, hätte Erfahrung im Aufbau neuer Fabs. Das Design der DRAMs könne die ebenfalls zur Tsinghua Unigroup gehörende Firma Unigroup Guoxin Microelectronics übernehmen, für die das Thema nicht neu sei. Allerdings würden der neuen Firma Erfahrungen im Bereich der DRAM-Prozesstechnik fehlen.

Die Tsinghua Unigroup hatte schon vor fünf Jahren angekündigt, in das DRAM-Geschäft einsteigen zu wollen, die Pläne dann aber aufgegeben, um sich auf die Fertigung von NAND-Flash-ICs zu konzentrieren.

Diese Aufgabe hat die Yangtze Memory Group (YMTC) übernommen, die die chinesische Produktion von NAND-Flash-ICs aufbaut. Auch Foxconn Semiconductor wollte laut TrendForce in den Bau einer 12-Zoll-Fab für Speicher-ICs in China investieren. Im Moment wissen die Analysten allerdings nicht, in wie weit die Pläne gediehen sind.

Eigentlich hätte die Fujian Jin Hua Integrated Circuit Company (JHICC) Ende 2018 die Fertigung von DRAMs aufnehmen sollen. Dazu wurden 5,3 Mrd. Dollar in den Bau einer DRAM-Fab investiert. Die DRAM-Prozess-Technik hatte JHICC mit der Hilfe der taiwanischen Foundry UMC entwickelt. Dann hatte Micron JHICC verklagt, weil das Unternehmen DRAM-Designs gestohlen haben soll, das Handelsministerium in Washington setzte das Unternehmen auf die »Entity List«, was bedeutet, dass  US-Firmen ohne spezielle Lizenzen nicht an JHICC liefern dürfen. Deshalb hat das Unternehmen die Fertigung von DRAMs bisher offenbar nicht wie geplant aufgenommen.

Als einzige chinesische DRAM-Firma bleibt deshalb Innotron übrig, die Ende des Jahres die Produktion von 8-Gb-Typen aufnehmen will. Um sich von Einfuhren möglichst unabhängig zu machen, wie es die chinesische Regierung plant, dürfte das für China zu wenig sein.


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