Infineon Technologies hat in Malaysia die erste Phase einer neuen Fertigung eingeweiht. Die Fabrik wird laut Unternehmensangabe die weltweit größte und wettbewerbsfähigste 200-mm-Fab für SiC-Leistungshalbleiter sein.
Die 200-mm-»SiC Power Fab« soll die Position von Infineon als führender Anbieter von Leistungshalbleitern stärken. Die erste Ausbaustufe der Fabrik mit einem Investitionsvolumen von 2 Mrd. Euro wird sich auf die Fertigung von SiC-Leistungshalbleitern konzentrieren und auch GaN-Epitaxie umfassen. Bereits in der ersten Phase des Ausbaus entstehen 900 hochqualifizierte Arbeitsplätze. In der zweiten Phase beträgt das Investitionsvolumen bis zu 5 Mrd. Euro und soll dann die weltweit größte und effizienteste 200-Millimeter-»SiC Power Fab« hervorbringen. Insgesamt schafft das Projekt bis zu 4.000 Arbeitsplätze.
»Neue Generationen von Leistungshalbleitern, die auf einer innovativen Technologie wie Siliziumkarbid basieren, sind für die Dekarbonisierung und den Klimaschutz unerlässlich. Unsere Technologie steigert die Energieeffizienz zahlreicher Anwendungen wie Elektroautos, Solar- und Windkraftanlagen und KI-Rechenzentren. Deshalb investieren wir in Malaysia, unterstützt von bedeutenden Kundenzusagen, in die weltweit größte und effizienteste Hightech-SiC-Fertigung«, sagt Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon. »Da die Nachfrage nach Halbleitern weiter steigt, ist die Investition in Kulim für unsere Kunden, die das Projekt mit Vorauszahlungen unterstützen, so attraktiv. Wir erhöhen damit die Stabilität der Lieferkette für wichtige Komponenten, die es für die grüne Transformation braucht.«
»Das bemerkenswerte Projekt von Infineon stärkt Malaysias Position als aufstrebendes globales Halbleiterzentrum«, sagt der malaysische Premierminister YAB Dato' Seri Anwar Ibrahim. »Diese Großinvestition, die die weltweit größte und wettbewerbsfähigste SiC-Fabrik in unser Land bringt, wird Arbeitsplätze und Chancen schaffen sowie Zulieferer, Universitäten und Top-Talente anziehen. Darüber hinaus wird sie Malaysias Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel unterstützen, indem sie die Elektrifizierung vorantreibt und die Effizienz vieler Anwendungen wie Elektroautos und erneuerbare Energien steigert. So wird Technologie „Made in Malaysia“ in Zukunft ein zentraler Bestandteil der globalen Maßnahmen zur Dekarbonisierung sein.«
Für den laufenden Ausbau der Kulim-3-Fab hat sich Infineon frühzeitig Kundenzusagen („Design Wins“) im Gesamtwert von rund 5 Mrd. Euro gesichert und von bestehenden und neuen Kunden Vorauszahlungen in Höhe von rund 1 Mrd. Euro erhalten. Zu diesen „Design Wins“ gehören Zusagen von sechs OEMs aus dem Automobilsektor sowie Kunden aus den Bereichen erneuerbare Energien und Industrie.
Kulim 3 wird eng mit dem Infineon-Standort in Villach, Österreich, verbunden sein, dem globalen Kompetenzzentrum für Leistungshalbleiter von Infineon. Infineon hat die Kapazitäten für SiC- und GaN-Leistungshalbleiter in Villach bereits 2023 erweitert. Als »One Virtual Fab« für Wide-Bandgap-Technologien nutzen beide Produktionsstandorte nun gemeinsame Technologien und Prozesse, die einen schnellen Ramp-up sowie einen reibungslosen und hocheffizienten Betrieb ermöglichen. Das Projekt bietet zudem ein hohes Maß an Sicherheit und Flexibilität, wovon letztlich die Kunden von Infineon profitieren.
Die Fabrik in Kulim 3 wird zu 100 Prozent mit grünem Strom betrieben und nutzt die neuesten Energieeffizienzmaßnahmen, um das Ziel von Infineon, klimaneutral zu werden, zu unterstützen. Um Emissionen zu vermeiden, wird Infineon ein hochmodernes Abgasreinigungssystem und umweltfreundliche Kältemittel einsetzen, die eine hohe Effizienz mit einem sehr niedrigen Treibhauspotenzial kombinieren. Zu den weiteren Maßnahmen, die einen nachhaltigen Betrieb sicherstellen, gehören ein hochmodernes Recycling indirekter Materialien sowie modernste Wassereffizienz- und Recyclingverfahren. Infineon strebt die Zertifizierung nach dem angesehenen Green Building Index an.