Quanten-Sprung in die USA

IQM: Neue QPUs mit UC Berkeley

13. Dezember 2023, 16:00 Uhr | Heinz Arnold
Die IQM-Mitarbeiter Dr. Jeffrey Chan und Dr. Francesca Tosto arbeiten an der Einheit des Quantencomputers von IQM, in der sich die QPU auf Basis der supraleitenden Qubits befindet.
© IQM

IQM Quantum Computers expandiert in die USA und startet Partnerschaft mit der Universität von Kalifornien in Berkeley.

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Das finnisch-deutsche Unternehmen IQM arbeitet im Bereich der Quanteninformationswissenschaft (QIS) mit der UC Berkeley zusammen, um die nächste Generation supraleitender Quantenprozessoren (QPUs) zu entwickeln und zu betreiben.

Die Expansion entspringt der langfristigen Strategie von IQM, Bildung und Forschung zu Quantencomputing zu fördern und mit High-Performance-Computing (HPC)-Anbietern in den USA zusammenzuarbeiten, um seine Technologie zu vermarkten. Die Expansion in die USA wird IQM auch eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Integration mit Quantenforschungsorganisationen bieten. »Langfristig wollen wir unsere einzigartigen technischen Fähigkeiten nutzen, um in den USA einen signifikanten Marktanteil zu erlangen«, erklärt Dr. Juha Vartiainen, Global Affairs Officer und Mitbegründer von IQM.

IQM hat kürzlich sein Flaggschiffprodukt IQM Radiance und IQM Spark für Universitäten und Forschungslabore angekündigt. »Die Expansion ist ein echter Urknall für IQM. Diese gemeinsam mit der UC Berkeley zu starten, entspricht genau unseren Plänen. Wir wollen Quantencomputing demokratisieren und US-amerikanische Universitäten und Forschungseinrichtungen erreichen, um ein brennendes Problem zu lösen: den Mangel an Experten«, fügt Vartiainen hinzu.

Partnerschaft mit UC Berkeley

IQM wird mit der UC Berkeley die nächste Generation supraleitender Quantenprozessoren entwickeln. Die Teams beider Organisationen werden integrierte 3D-Versionen neuartiger Quantenprozessoren herstellen, die eine hohe Quantenkohärenz und ein minimales Maß an unerwünschtem Crosstalk aufweisen. Beide Teams verfügen über umfangreiche Erfahrung in der Entwicklung, Modellierung und Herstellung von Quantenhardware.

Irfan Siddiqi, Professor und Dekan des Fachbereichs Physik der UC Berkeley, kommentierte die Partnerschaft heute auf der Plenarsitzung des Quantum Economic Development Consortium (QED-C), einer führenden Organisation für den Auf- und Ausbau der Quantenindustrie: »Wir freuen uns, an einer neuen Art der Zusammenarbeit teilzunehmen, bei der wir grundlegende neue Ideen aus dem akademischen Bereich mit spezieller kommerzieller Hardware vor Ort in einem offenen Kooperationsumfeld kombinieren können. Dies wird zweifellos den Fortschritt auf dem Weg zu kommerziellen Quantenberechnungen beschleunigen.«

Dr. Christopher Spitzer, Quantum Research Program Manager am Lawrence Berkeley National Laboratory, fügt hinzu: »Dies ist ein Beispiel dafür, was durch das innovative Partnerschaftsmodell von Berkeley erreicht werden kann, indem komplementäre Stärken aus dem gesamten Quanten-Ökosystem genutzt werden, um Ergebnisse zu erzielen, die zuvor unerreichbar waren.« 

Die Expansion von IQM in die USA und die Partnerschaft mit Berkeley sind das erste Resultat der Erklärung der Regierungen in Washington und Helsinki zur Zusammenarbeit bei Quanteninformationswissenschaft und -technologie sowie 6G-Technologie.

»Wir freuen uns, voranzugehen und diese besondere Beziehung zwischen Finnland und den Vereinigten Staaten in die Praxis umzusetzen, die es neuen Akteuren ermöglicht, mit der Unterstützung beider Regierungen in den Markt einzutreten«, erklärt Vartiainen.

Darüber hinaus beweist die Partnerschaft mit der UC Berkeley, wie sehr sich IQM durch seine Offenheit und Kooperationen auszeichnet und den Kunden einen breiten Zugang zu seiner Technologie ermöglicht.

»Wir sind der festen Überzeugung, dass enge Partnerschaften der Schlüssel zum Durchbruch der Quantentechnologie sind. Während wir unsere Expansion mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen beginnen, wird unser nächster Schritt die Partnerschaft mit HPC-Anbietern sein, die unsere Quantencomputer für einen größeren Markt verfügbar machen werden. Dieser Ansatz unterscheidet uns deutlich von anderen Anbietern auf dem Markt«, so Vartiainen.
 


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