Die Investitionen in Quantencomputing sind im EMEA-Raum im vergangenen Jahr um 3 Prozent gestiegen. Dagegen ist der Zufluss an Wagniskapital in den USA und im asiatisch-pazifischen Raum zurückgegangen.
Im neuen State of Quantum Report 2024 haben sich im Vergleich zu 2023 einige bemerkenswerte Verschiebungen ergeben:
Kein nachlassendes Interesse an Quantentechnologien
Der Rückgang der Investitionen in den USA und im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) ist auf einen allgemeinen Rückgang der Technologieinvestitionen zurückzuführen und nicht auf ein nachlassendes Interesse an der Quantentechnologie.
Außerhalb der USA zeigten sich die Investitionen in die Quantentechnologie im Jahr 2023 robust, und die Regierungen dort holen den Rückstand mit umfangreichen neuen Finanzierungszusagen für die Quantentechnologie auf.
Dies sind weitere Ergebnisse der Studie:
Das waren zentrale Themen aus Interviews mit Vordenkern aus der gesamten Quantencomputing-Wertschöpfungskette:
Mehr als 300 Endnutzer aus Bereichen wie Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungen und Materialwissenschaften untersuchen bereits Anwendungsfälle und bereiten sich strategisch auf den Einsatz von Quantencomputing vor. Der Quantenvorteil mag möglicherweise noch Jahre in der Zukunft liegen, aber führende Organisationen ergreifen bereits heute Maßnahmen, um sich auf den kommerziellen Einsatz von Quantencomputing vorzubereiten.
»2023 war ein Jahr des stetigen technologischen Fortschritts, der zu einer größeren Anzahl von Qubits und besserer Fehlerkorrektur führte, während Unternehmen erfolgreich Quanten-Roadmaps veröffentlichten und umsetzten. Außerdem wurden in nationalen Labors Systeme eingesetzt, die auf dem Weg zur kommerziellen Problemlösung immer mehr in praktische Anwendungen übergehen«, erklärt Dr. Jan Goetz, CEO und Mitbegründer von IQM Quantum Computers. »Der Fortschritt bei der Entwicklung der notwendigen Algorithmen bleibt jedoch weniger vorhersehbar. Während die Skalierung von Prozessoren weitgehend eine technische Herausforderung ist, hängen die Zeiträume für Softwareverbesserungen stark von Fortschritten bei der Hardware ab. Dennoch beobachten wir 2023 mehr Beiträge von Nicht-Quantenexperten wie Systemingenieuren, die wertvolle Erfahrungen aus der Praxis mitbringen und uns der Lösung des Fachkräfte-Engpasses näherbringen.«
Der Report ist ein Gemeinschaftsprojekt von IQM Quantum Computers, einem weltweit agierenden Hersteller von Quantencomputern, OpenOcean, einer europäischen Risikokapitalgesellschaft, und Lakestar, einem europäischen Technologieinvestor sowie The Quantum Insider (TQI). Insgesamt zeigt der Report, dass Quantencomputing dem allgemeinen Abschwung der Weltwirtschaft standgehalten hat, was insbesondere auf die starke Unterstützung durch Regierungen und die anhaltende Investitionsdynamik in Europa zurückzuführen ist.
Der Report basiert auf ausführlichen Interviews mit einer Vielzahl von Endnutzern in Unternehmen, Anbietern und Forschungseinrichtungen, darunter HSBC, Dell, Federal Reserve, Citi und Moderna. Er analysiert Investitionsdaten von TQI und verfolgt die kontinuierlichen Fortschritte in nationalen Quantencomputerzentren in Europa und Nordamerika.
Der Bericht hat das Ziel, über die Fortschritte bei Quantencomputing-Anwendungsfällen und nationalen Quantenstrategien, über das Zusammenspiel mit KI und Empfehlungen für die Entwicklung der Quantencomputing-Fähigkeiten Klarheit zu schaffen.