Koreas Regierung greift ein

Geld für Nicht-Speicher-ICs

30. April 2019, 8:03 Uhr | Heinz Arnold
Das Werk von Samsung in Hwaseong, wo das Unternehmen die ersten EUV-Linie aufgebaut hat.
© Samsung

Die koreanische Regierung will Samsung, SK Hynix und KMUs helfen, ihr Geschäft mit Nicht-Speicher-ICs anzukurbeln. Speicher-ICs machen 20 Prozent des Gesamtexports Koreas aus.

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Im Bereich der Speicher-ICs liegen die koreanischen Unternehmen weltweit an der Spitze. Aber in den Sektoren außerhalb der Speicher-ICs – etwa der Logik-ICs, zu denen Prozessoren und Controller gehören, sowie der analogen ICs – sind die Wettbewerber aus den übrigen Weltregionen weit in Führung. Der Markt dieser ICs ist weltweit rund doppelt so groß wie der der Speicher-Chips.

Zu Zeiten, in denen die Preise für Speicher zurückgehen, fällt das besonders auf. Zumal auch die neuen Märkte rund um Industrie 4.0, Roboter, IoT, KI, autonome Autos und alle smarten Technologien einen hohen Bedarf an Logik-Chips und analogen ICs entwickeln.

Jetzt hat auch die koreanische Regierung ihrer Besorgnis darüber Ausdruck verliehen, dass Korea zwar die weltweite Nummer 1 unter den Herstellern von Speicher-ICs ist, am Rest des Chip-Marktes aber nur einen Anteil von mageren 3 Prozent hält. Deshalb will Finanzminister Hong Nam-ki sowohl die großen Hersteller wie Samsung und SK Hynix als auch die kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) dabei unterstützen, in den Sektoren der Chips außerhalb der Speicher-ICs stärker zu werden.

Samsung hatte kürzlich schon von sich aus bekannt gegeben, bis 2030 rund 10 Mrd. Dollar pro Jahr investieren zu wollen, um auf dem Gebiet der Chips außerhalb der Speicher-ICs ebenfalls zum führenden Unternehmen weltweit aufzusteigen. Das würde sich auf rund 115 Mrd. Dollar summieren. Auch SK Hynix will sich nicht lumpen lassen und hat Investitionen von rund 105 Mrd. Dollar angekündigt, um neue F&E-Einheiten  sowie Fertigungsstätten in Korea (Yongin) aufzubauen.

In Korea sind die Exporte im ersten Quartal um 2,6 Prozent zurückgegangen, die Investitionen in Anlagen sind um 10,8 Prozent eingebrochen, der stärkste Rückgang seit 21 Jahren.

Die Regierung will nun zunächst mit den Unternehmen sprechen und bis Mai/Juni Maßnahmen ergreifen. Mit einem Budget von rund 6 Mrd. Dollar will das Finanzministerium vom Exportrückgang betroffene Unternehmen unterstützen, wie »The Korea Times« schreibt. Außerdem soll der Won gegenüber dem Dollar stabilisiert werden.


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